Der knappe Ja-Trend zum Freihandelsabkommen mit Indonesien hat Christoph Mäder, Präsident von Economiesuisse, überrascht.
Mäder
Christoph Mäder ist neu an der Spitze der Economiesuisse. - zvg

«Wir haben Gegenwind erwartet. Das Ausmass der Nein-Stimmen ist jedoch etwas höher als wir gehofft haben.»Das sagte Mäder am Sonntag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Mäder glaubt, dass die Palmölfrage, welche die Diskussion dominiert habe, zum hohen Nein-Stimmenanteil geführt habe. «Für die Gesamtbedeutung des Abkommens ist Palmöl jedoch nur ein kleiner Teil», sagte Mäder.

Zudem dürfe man die Gegnerschaft gegen das Palmöl nicht gleichsetzen mit der Gegnerschaft gegen den Freihandel. Er interpretiert das Resultat deshalb nicht als «genereller Widerstand» gegen den Freihandel. «Das wäre für eine Nation, die auf Export angewiesen ist, ganz ein schlechter Ratgeber», sagte Mäder.

Der Präsident des Wirtschaftdachverbands Economiesuisse geht davon aus, dass die Nachhaltigkeit auch in Zukunft für Gesprächsstoff sorgen wird. «Die Nachhaltigkeitskriterien im Indonesien-Abkommen werden einen gewissen Standard setzen für künftige Abkommen», sagte Mäder. Man müsse jedoch bereit sein, gewisse Konzessionen zu machen. Das heisse nicht, dass man Werte aufgebe, sondern pragmatisch auf die jeweilige Situation des Handelspartners reagiere.

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