Drohen in der Schweiz wirklich Diesel-Fahrverbote?

In Deutschland sind Diesel-Fahrverbote bald Realität. Das verunsichert auch Autofahrer in der Schweiz. Nau hat beim TCS nachgefragt, ob auch hier bald Selbstzünder ausgesperrt werden. Der gibt Entwarnung.

Kaum ein Diesel schafft es, die Stickoxid-Grenzwerte einzuhalten. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

In Deuschland drohen Diesel-Verbote. Grund ist die hohe Stickoxid-Belastung in den Innenstädten.
In der Schweiz ist die Situation weniger prekär. Zudem nimmt die Belastung ab.

Diesel-Fahrer in Deutschland zittern. Gleich mehrere Städte planen Fahrverbote für Selbstzünder. Verunsicherung auch in der Schweiz. Laut dem Vergleichsportal Comparis ist jeder zweite Diesel-Occasion von Fahrverboten gefährdet.

Das ist natürlich korrekt. Allerdings drohen nur in Deutschland Diesel-Fahrverbote. In der Schweiz sieht das Bild anders aus. «Einzig in der Stadt Genf wird das Fahrverbot gewisser Dieselfahrzeuge politisch diskutiert. In der übrigen Schweiz ist es kein Thema», sagt TCS-Sprecher David Venetz.

Wie kommt das? Deutsche Grossstädte kämpfen mit einer zu hohen Stickoxid-Belastung. Die Grenzwerte werden überschritten. Grund: In Städten unserer nördlichen Nachbarn kurven deutlich mehr Selbstzünder umher als bei uns. «Die Situation in den deutschen Ballungszentren ist weitaus gravierender als hierzulande», sagt Venetz.

Strengere Grenzwerte

Pikant: In der Schweiz gelten strengere Stickoxid-Grenzwerte als in Deuschland. Bei unseren Nachbarn im Norden liegt der Grenzwert bei 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft, bei uns sind es 30 Mikrogramm. «Würde in der Schweiz derselbe Grenzwert wie in Deutschland gelten, gäbe es in der Schweiz kaum mehr Grenzwertüberschreitungen», erklärt der TCS-Sprecher.

Und ergänzt: «Man darf bei der momentanen Diskussion auch nicht ausser Acht lassen, dass der Ausstoss der meisten Schadstoffe in der Schweiz in den letzten Jahren stark zurückgegangen ist.»