Die deutsche Wirtschaft ist der Bundesbank zufolge im ersten Quartal wegen der Konsumflaute geschrumpft.
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Vor dem Haupttor der Zentrale der Deutschen Bundesbank in Frankfurt am Main steht ein Wegweiser mit der Aufschrift «Deutsche Bundesbank». (Symbolbild) - dpa

«Die schärferen und länger anhaltenden Corona-Schutzmassnahmen vergrösserten im Vergleich zum Vorquartal die Einbussen in vielen Dienstleistungsbereichen», heisst es in dem am Montag veröffentlichten Bundesbank-Monatsbericht.

«Zudem waren wegen des Auslaufens der Mehrwertsteuerermässigung Anschaffungen in das zweite Halbjahr 2020 vorgezogen worden, die nun fehlten.» Neben den Lockdown-bedingten stark eingeschränkten Konsummöglichkeiten dürfte auch dies zu einem «erheblichen Rückschlag beim privaten Verbrauch beigetragen haben».

«Die Wirtschaftsleistung in Deutschland verringerte sich im ersten Viertel dieses Jahres», konstatiert die Bundesbank deshalb. Die führenden Institute gehen in ihrer Gemeinschaftsdiagnose für die Bundesregierung davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt von Januar bis März um 1,8 Prozent gesunken ist. Für das Gesamtjahr rechnen sie mit einem Wachstum von 3,7 Prozent, da ab Frühjahr ein Aufschwung erwartet wird.

Die nicht direkt durch Lockdown-Massnahmen betroffene Wirtschaft zeigte sich der Bundesbank zufolge in der Grundtendenz im ersten Vierteljahr zwar nach wie vor robust. «Einige Bereiche litten aber unter vorübergehenden Belastungen», betonte sie. So dämpfte die Wiederanhebung der Mehrwertsteuersätze die Aktivität auch im Baugewerbe. «Zusätzlich behinderte dort die aussergewöhnlich ungünstige Witterung im Januar und Februar die Produktion.»

Zudem habe sich der Aufwärtstrend der Industrieproduktion in den ersten beiden Monaten nicht fortgesetzt. Eine Rolle dürften hier Knappheiten bei wichtigen Vorprodukten wie Halbleitern insbesondere in der Auto-Branche gespielt haben. Die Industrie habe kein Nachfrageproblem. So seien ihre Aufträge weiter gestiegen, «angetrieben durch eine dynamische Nachfrage aus dem Ausland».

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