Deutsche Grosskonzerne verlieren bei Umsatz und Gewinn Anschluss an Weltspitze

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Deutschland,

Die deutschen Grosskonzerne verlieren einer Studie zufolge beim Umsatz- und Gewinnwachstum den Anschluss an die Weltspitze.

Frauen benutzen Handys vor Apple-Store
Frauen benutzen Handys vor Apple-Store - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Apple Spitzenreiter bei den Gewinnen - VW auf Platz 25.

In den USA konnten die grössten Unternehmen im vergangenen Jahr ihren Umsatz um durchschnittlich neun Prozent steigern, Asiens Grossunternehmen schafften ein Wachstum von 8,4 Prozent. Im europäischen Schnitt betrug das Umsatzwachstum 4,3 Prozent Wachstum - die deutschen Firmen bildeten hier mit 1,2 Prozent das Schlusslicht, wie die Wirtschaftsberatung EY am Dienstag mitteilte.

Auch bei der Entwicklung des Gewinns sind die deutschen Konzerne demnach der grosse Verlierer: US-Firmen kamen hier auf 8,1 Prozent Wachstum, asiatische Firmen sogar auf 9,8 Prozent. Europas Grosskonzerne steigerten ihren Gewinn um 3,9 Prozent - während die deutschen Firmen zehn Prozent verloren. EY betonte: «Keine andere grössere Wirtschaftsnation verzeichnete im vergangenen Jahr einen Gewinnrückgang bei ihren Top-Konzernen.» EY betrachtete den operativen Gewinn, also den vor Abzug von Steuern und Zinsen.

Die Beratungsfirma wertete die Bilanzen der 1000 umsatzstärksten börsennotierten Unternehmen der Welt aus. Darunter waren 44 deutsche Konzerne. Banken und Versicherungen wurden nicht analysiert. Bei der Ermittlung der durchschnittlichen Wachstumszahlen wurden auch die Öl- und Gaskonzerne ausgenommen.

Mit umgerechnet 60 Milliarden Euro war der US-Technologiekonzern Apple im vergangenen Spitzenreiter im Gewinnranking. Der südkoreanische Elektronikkonzern Samsung platzierte sich mit gut 45 Milliarden Euro auf Rang zwei. Autobauer Volkswagen belegt als stärkstes deutsches Unternehmen im Gewinnranking mit knapp 14 Milliarden Euro Platz 25.

Laut der EY-Analyse ist Europa in hohem Mass von klassischen Industrieunternehmen geprägt. Diese litten derzeit finanziell, weil sie für die Digitalisierung viel Geld investieren müssen und die lahmende Weltkonjunktur Umsätze kostet. Die exportstarken Deutschen werden zudem überproportional vom Handelskonflikt mit den USA getroffen. Ausserdem falle die Autoindustrie durch zahlreiche hausgemachte Probleme als Zugpferd aus.

EY-Geschäftsführer Alexander Kron erklärte: «2018 war schwierig, und auch 2019 wird wohl ein Jahr der Restrukturierung und Neuausrichtung für die deutschen Konzerne sein».

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