Am Dienstag kam es im Kryptomarkt seit Langem zu einem ersten Bitcoin-Aufschwung. Doch der steigende Kurs ist ein Indikator für neue Turbulenzen.
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Der plötzliche Preisschub beim Bitcoin kam für viele Experten überraschend. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Diese Woche stieg der Bitcoin auf fast 5000 Dollar an.
  • Zuvor dümpelte er während Monaten bei einem Wert von 3300 bis 4000 Dollar herum.
  • Der Aufschwung dürfte jedoch neue Kursturbulenzen mit sich bringen.

Seit Dienstag steigt der Bitcoin-Kurs stetig. Die Kryptowährung hat erstmals seit November die 5000-Dollar-Marke geknackt und ist um 20 Prozent gestiegen. Am Mittwoch und am Donnerstagmorgen ging es dann weiter aufwärts.

Am Vormittag erreichte er gemäss der Webseite «Coinmarketcap» 5035 Dollar und war damit weitere zwei Prozent im Plus. Bitcoin ist nicht die einzige Digitalwährung, für die es diese Woche bergauf geht. Auch Ethereum konnte eine Kurssteigerung von zehn Prozent verzeichnen, Ripple stieg um sieben, Bitcoin Cash um 53 Prozent.

Während Monaten kam die Kryptowährung nie über 4000 Dollar hinaus. Jetzt zeigt sich der Markt zuversichtlich: Krypto-Analyst Timo Emden ist der Meinung, dieser Kurssprung habe die Schwäche beendet.

Keine einfache Erklärung

Für den plötzlichen Anstieg gibt es keine einfache Erklärung. Da der Kryptomarkt jedoch vergleichsweise klein ist, können sich die Käufe einzelner Marktteilnehmer erheblich auf den Kurs auswirken.

Klar ist, dass diese Woche ein einzelner Käufer Bitcoin im Wert von 100 Millionen Dollar erworben hat. Daraufhin haben auch andere begonnen, wieder mehr zu investieren. «Der dramatische Kursanstieg wird sicher viele Investoren anlocken», sagt Nigel Green, Gründer des Anlageberaters deVere. Er traut der Digitalwährung in den kommenden Monaten gar einen Anstieg auf 7000 Dollar zu.

Obschon der Bitcoin noch weit von seinem Allzeithoch von 20'000 Dollar im Herbst 2017 entfernt ist, wächst der Markt 2019. In Ländern wie der Türkei oder Venezuela, die unter einer hohen Inflation leiden, setzen immer mehr Leute auf Digitalwährungen. Sie hoffen, so ihr Erspartes retten zu können.

Bitcoin-Aufschwung bald vorbei?

Das Angebot nimmt zeitgleich jedoch eher ab, was die Schuld eines eingebauten Algorithmus ist. Bitcoin werden in Netzwerken generiert, dazu lösen Computer komplizierte Rechenaufgaben, pflegen die Datenbank und erhalten im Gegenzug Coins. Je mehr dadurch geschürft werden, desto komplexer werden die Aufgaben. Die maximale Menge: 21 Millionen Stück.

Zurzeit existieren 17,6 Millionen Bitcoin. Das entspricht 1,5 Millionen mehr als zu Beginn des letzten Aufschwungs 2017. Die Obergrenze ist also bald schon erreicht, was steigende Preise zur Folge haben dürfte, berichtet das «Handelsblatt».

Allerdings ist die Mathematik hinter der Digitalwährung nicht so wichtig, wie ihr tatsächlicher Gebrauch. Sollte es 2019 an Nachrichten mangeln, die auf eine erhöhte Krypto-Nutzung schliessen lassen, dürfte der Aufschwung bald zu Ende sein.

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