Wer im Herbst und Winter mit dem Flugzeug verreisen will, zahlt aktuell deutlich weniger als noch im Sommer. Doch warum? Ein Experte erklärt.
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Angebot und Nachfrage bestimmen die Höhe von Flugtickets. Die Swiss passt deshalb ihre Preise laufend an. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Vergleich zum Sommer sind die Flugtickets aktuell ein wahres Schnäppchen.
  • Grund dafür ist die Rückkehr zur Normalität, indem sich Angebot und Nachfrage regulieren.
  • Wegen der geopolitischen Lage schliesst Swiss allerdings neue Preisanpassungen nicht aus.

Wer diesen Sommer mit dem Flugzeug reiste, brauchte nicht nur starke Nerven, sondern auch ein dickes Portemonnaie. Wegen der hohen Nachfrage und den gestiegenen Ölpreisen sind die Preise nämlich um 20 bis 30 Prozent gestiegen, wie Andreas Gantenbein von Aerticket Suisse festhält. Vor allem auf Europastrecken, aber auch auf Strecken nach Nordamerika seien die Preissteigerungen spürbar gewesen.

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Mit etwas mehr als 700 Franken kann man diesen Herbst mit der Swiss nach Los Angeles fliegen.
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Für nach London braucht man nicht ganz 300 Franken.
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Wer über Thanksgiving nach New York will, muss für den Hin- und Rückflug nicht einmal 600 Franken bezahlen.

Strebt man dieselben Destinationen jedoch im kommenden Herbst oder Winter an, sieht die Situation bereits deutlich lukrativer aus. Ein Economy Flug der Swiss direkt nach Los Angeles (hin und zurück) beispielsweise kostet in den Herbstferien rund 750 Franken. Nach London wiederum kostet dasselbe Spiel 280 Franken.

Im Hinblick auf die Wintertage werden die Preise sogar noch günstiger. Über Thanksgiving beispielsweise kommen Reiselustige für 595 Franken nach New York und zurück.

Angebot und Nachfrage dominieren den Markt

Wie lassen sich diese Preisunterschiede erklären? «Nebst geopolitischen Gründen bestimmen vor allem Angebot und Nachfrage die Höhe der Flugticketpreise», erklärt Andreas Gantenbein.

Andreas Gantenbein
Andreas Gantenbein von Aerticket Suisse. - aerticket.ch

«Aufgrund bestehender Coronaregeln und Unsicherheit war die Nachfrage im Sommer auf wenige Destinationen fokussiert.» Gerade Ferienorte am Mittelmeer oder Nordamerika seien sehr gefragt gewesen, weshalb dort die Preise vergleichsweise hoch waren. Flüge nach Asien hingegen hätte es zu normalen oder gar günstigeren Konditionen gegeben.

Planen Sie im Herbst zu verreisen?

«Mit den ersten Monaten nach der Pandemie erholt sich die Situation jetzt wieder», erklärt Gantenbein. Die Nachfrage bestehe also nicht mehr nur auf einige wenige Destinationen, sondern breite sich wieder aus. «Deshalb kehren auch die Preise auf ihr normales Niveau wie vor 2019 zurück.»

Swiss hält weitere Preisanpassungen für wahrscheinlich

Ähnlich begründet die Swiss die Preisunterschiede. «In kaum einer anderen Branche haben Angebot und Nachfrage in Verbindung mit dem Wettbewerb eine so starke, dynamische und schnelle Auswirkung auf die Preise wie in der Luftfahrt», so Mediensprecherin Meike Fuhlrott. Deshalb habe man «in den letzten Monaten auch Erhöhungen für alle Preise weltweit vorgenommen».

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Swiss schliesst weitere Preisanpassungen in diesem Jahr nicht aus. (Symbolbild) - keystone

Auch für das restliche Jahr seien «weitere Preisanpassungen bei Flugreisen wahrscheinlich», erklärt Fuhlrott. Nebst dem Markt- und Wettbewerbsverhalten sei vor allem die Entwicklung des Rohölpreises entscheidend.

Andreas Gantenbein von Aerticket Suisse rät deshalb möglichst früh mit der Ferienplanung zu beginnen. Denn: «Früh buchen rentiert sich.»

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