Beim Detailhändler sind Bio-Produkte oft in Plastik verpackt, Produkte aus konventioneller Landwirtschaft hingegen nicht. Schuld ist der Gesetzgeber. Die Plastik-Verpackung hat aber nicht nur Nachteile.
Plastikmüll Schweiz
Viele Lebensmittel sind in Plastik eingepackt. Selbst bei der Kompostierung bleibt die Verpackung meistens dran. - Leserfoto
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Das Wichtigste in Kürze

  • Weil Bio-Produkte von konventioneller Ware unterscheidbar sein müssen, werden sie oft in Plastik verpackt.
  • Durch die Verpackung sind die Produkte aber häufig länger haltbar.

Wer Bio kauft, will Öko-Produkte. Nachhaltig sollen sie sein, und frei von giftigen Chemikalien. Was auffällt: Bio-Gemüse ist beim Detailhändler oft in Plastik verpackt, während Produkte aus konventioneller Landwirtschaft ohne Verpackung auskommen. Das irritiert so manch einen Bio-Kunden. «Ich will der Umwelt etwas Gutes tun und kaufe darum Bio. Die Plastik-Verpackung schadet aber der Umwelt», klagt eine Nau-Leserin.

Schuld an der Plastikverpackung ist das Gesetz. «Bio-Produkte müssen einwandfrei gekennzeichnet und und in der gesamten Warenkette sicher von konventioneller Ware unterscheidbar sein», erklärt Ania Biasio, Sprecherin von Bio Suisse. «Wenn möglich werden für Knospe-Produkte Kleber zur Kennzeichnung verwendet.» Je nach Oberfläche ist das nicht bei allen Produkten möglich, da die Kleber abfallen könnten.

Lebensmittel besser geschützt

Solange Bio-Produkte beim Detailhändler nicht die grosse Masse ausmachen, werden sie verpackt. Denn: «Wenn konventionelles Obst und Gemüse verpackt würden, würde das noch mehr Abfall generieren», sagt Biasio. Und trotzdem ist die Plastik-Verpackung nicht nur ein Fluch. «In der Regel sind eingepackte Produkte besser geschützt und damit auch häufig länger haltbar.»

Bio-Suisse hat Vorgaben, wie die Ware verpackt werden soll. Biasio erklärt: «Für die Verpackung sind gemäss unseren Richtlinien die Systeme zu benutzen, welche bei optimalem Produkteschutz die geringste Umweltbelastung verursachen.» Chlorhaltige Verpackungsmaterialien sind verboten, aufwändige Verpackungen ebenso.

Der Nau-Leserin reicht das nicht. «Ich gehe jetzt halt öfter ins Reformhaus statt zum Detailhändler. Dort sind Früchte und Gemüse nicht verpackt.»

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