Cyberversicherungen bleiben in der Schweiz gefragt
Der Cyberversicherungsmarkt in der Schweiz boomt, doch viele KMU bleiben ungeschützt.

Der Cyberversicherungsmarkt wächst in der Schweiz weiterhin rasant. Allerdings hat nach wie vor eine Vielzahl von KMU noch keinen solchen Versicherungsschutz.
Insgesamt hat das Prämienvolumen in der Cyberversicherung im Jahr 2024 gegenüber dem Vorjahr um 22 Prozent auf 172 Millionen Franken zugenommen. Zu diesem Schluss kommt die am Dienstag veröffentlichte Cyberversicherungserhebung des Schweizerischen Versicherungsverbandes (SVV).
Damit seien Cyberversicherungen die am stärksten wachsende Versicherungssparte in der Schweiz, schrieb der SVV in einer Mitteilung dazu. Im Jahr 2020 lag das Prämienvolumen in der Cyberversicherung noch bei lediglich 57 Millionen Franken.
Unterschiedliche Schutzniveaus
Ende 2024 zählte der Markt den Angaben nach 400'000 Privatpersonen mit einer Cyberversicherung und 67'000 solcher Policen für Firmenkunden. Insgesamt sei damit gut jedes zehnte in der Schweiz domizilierte Unternehmen gegen Cyberrisiken versichert, hiess es.
Es gebe indes grosse Unterschiede in Bezug auf die Firmengrösse: «Während weit über die Hälfte der international tätigen Grosskonzerne über eine Cyberversicherung verfügt, gibt es im KMU-Segment noch grosse Schutzlücken», schreibt der SVV.
Schätzungen des Verbands gehen davon aus, dass sich die Anzahl der gegen Cyberrisiken versicherten KMU im einstelligen Prozentbereich bewegt. Cyberkriminelle nutzen laut dem SVV die Sicherheitslücken in der IT-Infrastruktur gezielt aus und versuchen häufig, KMU zur Zahlung von Lösegeld zu bewegen.
«Wichtig ist es in einem Erpressungsfall, die Polizei sowie den jeweiligen Versicherer zu benachrichtigen», sagt SVV-Cyberexperte Gabor Jaimes laut der Mitteilung. Damit lasse sich der Schaden aus solch einem Vorfall oft eindämmen und künftige Fälle verhindern.