Eine Studie der Credit Suisse zeigt: Nur die Hälfte aller Frauen zahlen regelmässig an die dritte Säule.
Sparschwein rendite
Die Sparschweine der Schweizer sind daheim immer noch oft gut gefüllt. (Symbolbild) - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • 51 Prozent aller erwerbstätigen Frauen leisten regelmässig Beiträge an die dritte Säule.
  • Das zeigt eine von der Credit Suisse veröffentlichte Studie.

Statistisch gesehen leben Frauen länger als Männer. Entsprechend müssten sie sich eigentlich mehr um die finanzielle Absicherung im Alter sorgen. Sie haben auf Grund der Familienplanung öfter einen Einkommensausfall als Männer.

Am Beispiel der privaten Altersvorsorge zeigt sich aber, dass insbesondere junge, kinderlose Frauen diese Vorsorgemöglichkeit noch viel zu wenig nutzen.

Nur rund jede zweite erwerbstätige Frau (51 Prozent) leistet regelmässig Beiträge an die dritte Säule (3a), zeigt eine von der Credit Suisse am Donnerstag veröffentlichten Studie zur privaten Altersvorsorge in der Schweiz. Dagegen würden 58 Prozent der Männer in der Schweiz in die gebundene Vorsorge einzahlen.

Drei-Säulen-System: Frauen mit Kindern zahlen mehr ein

Bei den jungen, ledigen, und in einem hohen Arbeitspensum tätigen Frauen ohne Kinder beträgt der Anteil der regelmässigen 3a-Einzahlerinnen je nach Einkommen und Ausbildungsniveau gar nur 33 Prozent bis 45 Prozent. Auch geschiedene, alleinstehende Frauen investieren unterdurchschnittlich in die gebundene Vorsorge (48%), wie auch Frauen in Partnerschaften mit Kindern und tiefen Einkommen (35%).

Einkommensunterschiede

Unter den Frauen in Doppelverdienerpaaren zahlen diejenigen mit Kindern tendenziell häufiger (61% bis 70% je nach Einkommen und Beschäftigungsgrad) in die Säule 3a ein als jene ohne Kinder (60% bis 63%). Dies obwohl ihr Einkommen im Durchschnitt tiefer ausfiel als bei den sogenannten DINKS («double income no kids»).

Der tiefere Frauenanteil bei den Einzahlungen erklärt sich gemäss der Credit Suisse primär mit Einkommensunterschieden. Denn unter gleichen Bedingungen - etwa gleiches Alter und gleiches Ausbildungs- und Einkommensniveau - würden Frauen leicht häufiger in die 3a-Säule einzahlen als Männer.

52'000 Franken mittleres Bruttoerwerbseinkommen

Mit 51'600 Franken lag das mittlere jährliche Bruttoerwerbseinkommen der 2015 zur privaten Vorsorge befragten Frauen rund 35 Prozent tiefer als bei den Männern (79'730 Franken). Tiefere Beschäftigungsgrade und häufigere Erwerbsunterbrüche bei Frauen - u.a. im Zusammenhang mit der Kinderbetreuung - seien für einen Teil dieser Lohnkluft verantwortlich, so die Credit Suisse weiter.

Da im überobligatorischen Teil der beruflichen Vorsorge aber die Leistungen sinken, gewinnt die private Vorsorge zunehmend an Bedeutung. Bei der Säule 3a sieht die Credit Suisse aber Reformbedarf. Nach Auffassung der Grossbank der Gesetzgeber die Möglichkeit einräumen, 3a-Einzahlungslücken später zu stopfen.

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