Continental-Betriebsrat fordert Dividenden-Verzicht
2020 war ein schwieriges Jahr für Continental: Zahlreiche Stellen mussten gestrichen werden und es wurden Verluste in dreistelliger Millionenhöhe geschrieben.

Das Wichtigste in Kürze
- Continental verlangt aufgrund Corona einen Dividenden-Verzicht der Aktionäre.
- Conti machte wegen der Pandemie Verluste in Millionenhöhe.
- Im Juli wurde dennoch eine Dividende gutgesprochen.
Bei Continental ist die Verunsicherung nach dem harten Corona-Jahr 2020 gross.
Der Continental-Betriebsrat verlangt angesichts der zahlreichen Stellenstreichungen und des schwierigen Umbaus bei dem Autozulieferer mehr Verzicht von den Aktionären. Für das von weiteren Kürzungsbeschlüssen und der Corona-Absatzkrise geprägte Jahr 2020 solle es keine Dividende geben. Das fordert der oberste Vertreter der Belegschaft im Konzern, Hasan Allak.
Trotz hoher Verluste gabs Dividende
Für das zweite und dritte Quartal meldete Continental aufgrund Corona hohe dreistellige Millionenverluste. Im Juli beschloss die Hauptversammlung dennoch eine Dividende für die Anteilseigner.
Sie erhielten eine Ausschüttung von drei Euro je Aktie für das Geschäftsjahr 2019. Das war zwar weniger als der ursprüngliche Vorschlag von vier Euro. Jedoch hatte es auch Stimmen gegeben, die sich mehr Verzichtsbereitschaft von den Eigentümern gewünscht hatten. Conti hatte schon vor der Viruskrise wegen hoher Abschreibungen und Problemen auf dem chinesischen Markt 2019 einen Milliardenverlust eingefahren.
Nachfolger für Degenhart
Nikolai Setzer löste anfangs Dezember Elmar Degenhart an der Vorstandsspitze von Conti ab. An den neuen Chef gibt es hohe Erwartungen – Mitarbeitende wünschen sich mehr Klarheit zu ihren Perspektiven. Der Betriebsratschef appelliert auch an die Verantwortung der Eigentümer. Er hatte erklärt, dass er mit verstärkten Investitionen in Digitales und Elektronik die Krise meistern wolle.