Die Autobranche hat vor der CO2-Strafsteuer gewarnt. Doch tatsächlich zahlen die Importeure deutlich weniger Sanktionen als erwartet.
AMAG
Die Autoimporteure haben das Referendum gegen das CO2-Gesetz ergriffen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Schweizer Autoimporteure zahlten 2016 im Schnitt pro Auto 30 Franken CO2-Steuer.
  • Ab 2020 gelten strengere Grenzwerte. Die Kosten dürften also steigen.

Der Aufschrei der Autobranche war gross, als vor neun Jahren der damalige Umweltminister Moritz Leuenberger eine CO2-Strafsteuer vorschlug. Diese muss jeder Auto-Importeuer zahlen, dessen Flotte mehr als 130 Gramm CO2 im Schnitt ausstösst.

Der Importeuren-Verband Auto-Schweiz malte Horror-Szenarien aus. Rund 800 Millionen müssten die Importeure dem Bund abliefern. Und die Autos massiv teurer werden.

Seit 2012 gilt das Modell. Doch vom Horror-Szenario sind die Autoimporteure weit entfernt. Im Schnitt mussten sie dem Bund seit 2012 jährlich 4,7 Millionen Franken CO2-Sanktionen zahlen. Doch die Generalimporteure, die 99,5 Prozent des Marktes abdecken, sind von den Sanktionen nicht stark betroffen.

30 Franken pro Auto

Sie mussten 2016 total 2,4 Millionen Franken abdrücken. Pro Auto macht das 30 Franken, rechnet der «Tages-Anzeiger». Die Kleinimporteure, die für nur 0,5 Prozent der Einfuhren verantwortlich sind, zahlten hingegen rund eine Million Franken. Grund: Sie importieren in der Regel oft spritschluckende Autos.

Doch bereits ist die Auto-Lobby wieder im Krisen-Modus. Nicht ganz zu Unrecht. Denn ab 2020 darf die Neuwagen-Flotte im Schnitt nur noch 95 Gramm CO2 pro 100 Kilometer auspusten. Allerdings ist sich Bundesbern überhaupt nicht einig, wie das geschafft werden soll. Aktuell blasen Neuwagen im Schnitt 134 Gramm CO2 in die Luft.

Das Problem: Neuwagen schlucken wieder mehr Sprit. Damit steigt auch der CO2-Ausstoss. Grund hierfür ist der Diesel-Skandal, der den Kunden die Lust auf die Selbstzünder genommen hat. So geht zwar der Stickoxid-Ausstoss zurück, dafür nimmt der CO2-Ausstoss zu.

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