Chinesische Exporte im Dezember stark gesunken
Chinesische Exporte gehen stark zurück und bewegen sich nun auf dem gleichen Niveau wie 2020. Grund ist der Weltmarkt sowie die heimische Corona-Welle.

Das Wichtigste in Kürze
- Das Exportvolumen Chinas ist stark zurückgegangen.
- Begründet wird dies mit der sinkenden Nachfrage des Weltmarktes.
- Auch die grosse Corona-Infektionswelle in China setzt der heimischen Exportwirtschaft zu.
Chinas Exportvolumen ist im Dezember im Vergleich zum Vorjahresmonat stark gesunken. Das Volumen bewegt sich auf dem gleichen Niveau wie zuletzt zu Beginn der Corona-Pandemie im Jahr 2020.
Die Ausfuhren reduzierten sich im Jahresvergleich um 9,9 Prozent auf 30,6 Milliarden Dollar (28,1 Milliarden Euro). Dies teilte der chinesische Zoll am Freitag mit. Dies war der zweite Rückgang in Folge. Auch die Importe sanken merklich um 7,5 Prozent.
Auflösung der Null-Covid-Strategie beeinflusst die Wirtschaft
Der Rückgang der Exporte geht vor allem auf die sinkende Nachfrage am Weltmarkt zurück. Aber auch auf die von Corona-Lockdowns und dann einer massiven Ansteckungswelle getroffene heimische Wirtschaft leisten ihren Beitrag. Die Regierung in Peking hatte jahrelang an ihrer strikten Null-Covid-Politik festgehalten. Daraus resultierende Abriegelungen ganzer Stadtviertel und Betriebsschliessungen schadeten sowohl der Produktion als auch dem Konsum.
Zu Beginn des vergangenen Monats hatten die Behörden mit der Rücknahme der strikten Einschränkungen begonnen. Seitdem haben sich Millionen Menschen in China mit dem Coronavirus infiziert.

Bereits im November waren die Exporte um 8,7 Prozent im Jahresvergleich gesunken. Über das Jahr 2022 gesehen stieg das Ausfuhrvolumen zwar um sieben Prozent an. Im Vorjahr lag das Exportwachstum mit 29,9 Prozent jedoch deutlich höher.
Die Importe im Jahr 2022 stiegen um 1,1 Prozent. 2021 hatten sie um 30,1 Prozent zugelegt. Sowohl Ein- als auch Ausfuhren gingen im Dezember bedeutend stärker zurück als von Experten erwartet.
Fokus könnte sich auf inländische Nachfrage verschieben
Der Blick richtet sich nun auf die Wachstumszahlen für das Jahr 2022. Diese wollen die chinesischen Behörden am Dienstag zusammen mit einer Reihe weiterer Indikatoren veröffentlichen. Im Jahr 2021 war das chinesische Bruttoinlandsprodukt um mehr als acht Prozent gewachsen. Für 2022 hatte sich Peking ein Wachstumsziel von rund 5,5 Prozent gesetzt.
Die Exporte waren seit 2020 der Hauptmotor der chinesischen Wirtschaft. Dort führte die Corona-Pandemie zu einer starken Nachfrage nach chinesischen Waren wie medizinischen Produkten. Analysten sehen die Schwäche der Weltwirtschaft nun als grosses Risiko für die chinesische Konjunktur. Für 2023 dürfte die inländische Nachfrage für China stark an Bedeutung gewinnen.