Wachsendes Misstrauen in Europa: Chinesische Investoren gaben 2018 weniger Geld für Firmenkäufe- und Beteiligungen aus als im Vorjahr.
Blick über Peking.
Blick über Peking. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Chinesen investierten 2018 deutlich weniger in Übernahmen und Beteiligungen.
  • Deutschland und Grossbritannien profitierten von chinesischen Firmenkäufern am meisten.
  • Doch auch bei ihnen ging der Geldfluss zurück.

Wachsendes Misstrauen in Europa und eine weniger dynamische Wirtschaft in China bremsen die Kauflust der Firmenkäufer aus der Volksrepublik. 2018 haben chinesische Unternehmen in Europa deutlich weniger Geld für Übernahmen und Beteiligungen ausgegeben als im Vorjahr.

Demnach sank der Wert der chinesischen Firmenkäufe auf 31 Milliarden Dollar (etwa ebenso viele Franken), fast die Hälfte weniger als 2017, wie die Unternehmensberatung EY am Dienstag in Stuttgart mitteilte.

Deutschland blieb 2018 zwar zusammen mit Grossbritannien das Hauptziel chinesischer Firmenkäufer, doch ging auch dort das Investitionsvolumen um über ein Fünftel auf knapp 11 Milliarden Dollar (und so auch Franken) zurück.

Bisheriges Rekordjahr war 2016. Damals hatten chinesische Firmen noch 85 Milliarden Franken in Europa ausgegeben - fast dreimal so viel wie im vergangenen Jahr.

Von Swissport bis Syngenta

Bekannte Schweizer Unternehmen in chinesischem Besitz sind unter anderem die früheren Swissair-Firmen Gategroup, Swissport und SR Technics. Sie gehören dem verschuldeten Mischkonzern HNA, der eigentlich sowohl Gategroup als auch Swissport 2018 hatte an die Schweizer Börse SIX bringen wollen, diese Pläne jedoch wieder abblies.

Ebenfalls in chinesischem Besitz befindet sich der Basler Agrochemieriese Syngenta. 2017 war dieser vom chinesischen Staatsunternehmen ChemChina übernommen und von der Schweizer Börse SIX dekotiert worden.

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