Die Angst vor unabsehbaren Folgen eines Brexits ohne Vertrag hat die Anleger am deutschen Aktienmarkt in die Defensive getrieben.
jerome powell
Eine Vorsorgeexpertin empfiehlt deshalb, in Aktien zu investieren. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Dax rutschte im Handelsverlauf ins Minus.
  • Die Anleger sind wegen den Unsicherheiten im Brexit selbst verunsichert.
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Die Angst vor unabsehbaren Folgen eines Brexits ohne Vertrag hat die Anleger am deutschen Aktienmarkt zum Wochenschluss in die Defensive getrieben. Der Dax rutschte im Handelsverlauf ins Minus. Zuletzt notierte der Leitindex 0,97 Prozent niedriger bei 11 243,75 Punkten. Damit deutete sich für den deutschen Leitindex ein Wochenverlust von rund zweieinhalb Prozent an. Der MDax, in dem die mittelgrossen Unternehmen repräsentiert sind, verlor am Freitag 1,02 Prozent auf 23 516,38 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um 0,88 Prozent auf 3162,22 Zähler.

Die schwache Branchenstimmung bei Halbleiterwerten erwischte am Freitag auch Infineon. Die Papiere des Chipkonzerns verloren 3,3 Prozent und waren damit das Schlusslicht im Dax. Am Vorabend waren die Papiere von Nvidia und Applied Materials nachbörslich um 17 beziehungsweise 8 Prozent eingebrochen. Sowohl der Grafikchiphersteller als auch der Lieferant von Anlagen für die Halbleiterindustrie hatten mit ihren Ausblicken enttäuscht. Dies passt ins negative Branchenbild, nachdem zuletzt bereits die Apple-Zulieferer Lumentum und AMS ihre Prognosen gekappt hatten.

Unkrautvernichter Glyphosat

Den Aktien von Bayer gelingt weiter keine Stabilisierung: Am Freitag erreichten sie mit 61,66 Euro einen weiteren Tiefstand seit September 2012 und verloren dabei 2,5 Prozent. Als Belastungsfaktor sahen Börsianer eine Meldung aus den USA, wo ein weiterer Prozess um Schadensersatzansprüche aus der Verwendung des Unkrautvernichters Glyphosat des übernommenen Saatgutkonzerns Monsanto angesetzt wurde.

Gegen den negativen Trend fielen die Morphosys-Aktien mit einem Kursplus von 2,8 Prozent positiv auf. Das Biotechnologie-Unternehmen und sein chinesischer Partner I-Mab arbeiten bei einem Wirkstoff für die Krebsimmuntherapie zusammen.

Am Rentenmarkt legte die Umlaufrendite von 0,20 Prozent am Vortag auf 0,22 Prozent zu. Der Rentenindex Rex verlor 0,07 Prozent auf 141,18 Punkte. Der Bund-Future stieg um 0,01 Prozent auf 160,66 Zähler. Der Eurokurs stieg am Nachmittag auf sein Tageshoch und notierte zuletzt knapp darunter bei 1,1375 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,1305 Dollar festgesetzt.

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