Bio ist jetzt auch im Discounter angekommen

Die Detailhändler haben Bio-Produkte in den Mainstream gebracht. Führend ist Coop. Mit 1,8 Milliarden Franken Umsatz liegt die Basler Grossverteilerin klar an der Spitze, Migros setzt rund eine Milliarde um.

Mittlerweile gibt es Bio auch im Discounter. Lidl verkündete heute, dass sich der 2019 Umsatz mit Bio-Produkten um 48 Prozent erhöht hat. In den letzten fünf Jahren wurde der Umsatz gar vervierfacht.

Aktuell sind in den 140 Filialen rund 300 Produkte mit Bio-Siegel erhältlich. Wie viel Umsatz die Bio-Produkte bei Lidl generieren, bleibt ein Geheimnis.

Aldi ist transparenter. Gemäss Sprecher Philippe Vetterli sind Bio-Produkte für acht Prozent des Lebensmittelumsatzes des Discounters verantwortlich. Ziel sei es, bis Ende 2020 einen Umsatzanteil von rund 10 Prozent mit biologisch produzierten Artikeln zu generieren.

Bio-Produkte gibt es bei Aldi seit 2014. Noch immer wachsen die Umsätze stark. Die Umsätze von Bio-Obst und -Gemüse haben 2019 um über 20 Prozent zugelegt.

Mit rund 800 Filialen ist die Migros-Tochter Denner grösster Discounter der Schweiz. Hier ist die Bio-Auswahl kleiner als bei der Konkurrenz aus Deutschland. Rund 60 biologisch produzierte Lebensmittel sind erhältlich.

Sprecher Thomas Kaderli erklärt: «Bei Bio-Produkten kennen wir aus Erfahrung die preisliche Schmerzgrenze der Kunden.» Die Migros-Tochter setzt darum auf IP-Suisse als «erschwingliche Alternative».

Die Labels sind allerdings nicht ganz vergleichbar: Die Vorschriften von IP-Suisse sind zwar strenger als bei konventioneller Landwirtschaft, allerdings deutlich weniger streng als Bio Suisse.

Anders als die deutschen Discounter, ist Denner erst spät auf den Bio-Zug aufgesprungen. Ein Bio-Sortiment der deutschen Drogeriekette Rossmann bietet die Migros-Tochter erst seit 2019 an. Zuvor verkaufte das Unternehmen nur vereinzelte Lebensmittel in Bio-Qualität.

Entsprechend klein ist der Anteil noch am Gesamtumsatz. Aber auch hier gilt: Tendenz steigend.