Banken führen Multibanking für Privatkunden via SIX-Plattform ein

Keystone-SDA
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Zürich,

Das Zeitalter des «Multibankings» bricht in der Schweiz nun auch für Privatkunden an. So lassen sich Konten verschiedener Banken in einer einzigen App bündeln.

Plattform app
Die Plattform werde von SIX gemeinsam mit Banken und FinTechs für den Schweizer Markt weiterentwickelt. (Symbolbild) - keystone

Die Schweizer Banken führen über die Open-Banking-Plattform bLink von SIX ein Multibanking-Angebot für Privatkunden ein. Damit können Nutzer die Konten verschiedener Banken in einer einzigen Banking-App bündeln, wie die Börsenbetreiberin am Dienstag mitteilte. Nach ausdrücklicher Zustimmung könnten diese auch in Apps von Drittanbietern integriert werden.

Derzeit nehmen acht Banken sowie zwei Drittanbieter am Angebot teil: UBS, Postfinance, CIC, Valiant, Hypothekarbank Lenzburg sowie die Kantonalbanken ZKB, LUKB und BCV. Auf Seiten der Drittanbieter sind die Fintech-Startups Bluebudget und Liquid dabei. Zudem würden über 30 Banken die nötigen Datenschnittstellen bereitstellen, heisst es.

Den Kunden wird bei den teilnehmenden Instituten eine anbieterunabhängige Übersicht über verschiedene Bankkonten und Transaktionen ermöglicht. Wer also zum Beispiel Konten bei Postfinance und der ZKB hat, kann diese in einer der beiden Bank-Apps anzeigen lassen.

Aktuell reichen die Einsatzmöglichkeiten von einer Kontoübersicht über Ausgabenanalysen bis hin zu Budgetplanern, so die SIX. In den kommenden Jahren dürften noch weitere Banken und Fintechs zusätzliche Angebote lancieren.

Mehr als nur eine Initiative

Die Einführung basiert den Angaben zufolge auf einer branchenweiten Initiative, die 2022 von Swiss FinTech Innovations (SFTI) gestartet und 2023 durch eine gemeinsame Absichtserklärung der Swiss Bankers Association (SBA) unterstützt wurde. Ein zentrales Prinzip sei der kontrollierte Datenzugang für Nichtbanken mit expliziter Zustimmung der Kunden.

Die technische Grundlage bilde dabei die Plattform bLink, so die Meldung. Diese nutze standardisierte APIs und ermögliche einen sicheren Datenaustausch dank modernsten Verschlüsselungsverfahren. Die Plattform werde von SIX gemeinsam mit Banken und FinTechs für den Schweizer Markt weiterentwickelt.

Mit bLink verfügt der Schweizer Finanzplatz nun ebenfalls über eine neutrale technische Grundlage für den Datenaustausch zwischen Datenanbietern und -konsumenten. In vielen anderen Ländern ist die Öffnung des Bankwesens schon länger Realität.

In Grossbritannien, den USA oder Brasilien wurde Open Banking durch Regulierung vorangetrieben, und in der EU die Öffnung der Bankkonten für Drittanbieter seit 2018 durch die PSD2-Richtlinie gesetzlich vorgeschrieben. Im Gegensatz dazu verfolge die Schweiz laut SIX einen «marktgetriebenen Ansatz» ohne direkten Eingriff der Regulierungsbehörden.

Kommentare

User #1549 (nicht angemeldet)

Nächste Dienstleistung, du darfst dir die Gummibärli nicht kaufen wegen unausgewogener Ernährung. 👻

User #2668 (nicht angemeldet)

und das soll sicher sein.... oder werden auch hier Daten verkauft, oder einfacher von 3. einzusehen??

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