Die Bâloise Versicherung hat vom Rückzug von Axa Winterthur profitiert. Dazu beigetragen haben geringe Kosten, die den Gewinn um einen Drittel steigen liessen.
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Bâloise-Chef Gert De Winter. (Archiv) - sda - KEYSTONE/GEORGIOS KEFALAS
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Bâloise hat ihren Gewinn um einen Drittel gesteigert und die Dividende erhöht.
  • Aus dem Rückzug von Axa aus der BVG-Vollversicherung konnte Bâloise profitieren.

Die Bâloise hat 2019 deutlich mehr Prämien eingenommen und den Gewinn stark gesteigert. Damit konnte man rechnen, denn beim Volumen profitierte die Bâloise vom Rückzug des Konkurrenten Axa aus der BVG-Vollversicherung. Zudem gaben die tiefen Kosten für Unwetterschäden und ein positiver Steuereffekt dem Ergebnis Schub.

Aktionärsgewinn von Bâloise um einen Drittel gestiegen

Die Zahlen sind dennoch eindrücklich: Die Bâloise steigerte den Aktionärsgewinn im vergangenen Jahr um beinahe einen Drittel auf 694,2 Millionen Franken. Der Konzerngewinn lag mit 689,5 Millionen nur unwesentlich darunter, wie die Gruppe am Donnerstag mitteilte.

Treiber im Gewinn war im Wesentlichen ein buchhalterischer Effekt. Dank der Umsetzung der Unternehmenssteuerreform rechnen die Basler mit einem klar tieferen Steuersatz und konnten daher Steuerrückstellungen auflösen. Dieser Effekt habe das Ergebnis mit 149 Millionen Franken positiv beeinflusst, hiess es. Den Aktionären will die Bâloise eine um 40 Rappen auf 6,40 Franken je Titel erhöhte Dividende bezahlen.

Geringe Unwetter-Kosten

Aber auch im operativen Geschäft lief es rund, besonders in der Sachversicherung. Da verbesserte die Bâloise den Schaden-Kosten-Satz um 1,3 Prozentpunkte auf 90,4 Prozent. Ein Wert von unter 100 Prozent zeigt an, dass das Geschäft versicherungstechnisch profitabel war. Geringe Unwetter-Kosten, höhere Abwicklungsgewinne für Geschäft aus früheren Jahren und Verbesserungen in Deutschland stützten.

In der kleineren Lebensparte verdiente die Bâloise mit 274,9 Millionen Franken hingegen weniger als im Vorjahr (333,2 Millionen). Schuld daran sind die ultratiefen Zinsen und die dafür notwendige Stärkung der Reserven.

Bâloise nimmt Axa-Kunden auf

Das Geschäftsvolumen der Gruppe schwoll um 9,6 Prozent auf 9,51 Milliarden Franken an. Dabei fanden viele Axa-Kunden bei der Bâloise Unterschlupf, nachdem die Winterthurer das beliebte Angebot der Vollversicherung eingestellt hatten. Das Volumen in der Lebensparte legte um 13 Prozent zu. Zudem wuchs die Bâloise in der Sachversicherung mit der Akquisition der belgischen Fidea NV mit 4 Prozent.

Mit dem Gewinn hat der Versicherer die Vorgaben des Marktes übertroffen. Die Analysten rechneten im Durchschnitt (AWP-Konsens) mit einem Reingewinn von 654,5 Millionen Franken. Der Schaden-Kosten-Satz und die Dividende lagen im Rahmen der Erwartungen.

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