Ein griechischer Milliardär verkauft Cannabis, das angeblich aus dem Berner Oberland stammt. In Wahrheit kommt das Hollywood-CBD aus Kerzers FR.
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Star-Bauer entlarvt CBD-Bluff in der Schweiz. - ZVG
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Das Wichtigste in Kürze

  • Milliardär Alki David verkauft CBD-Cannabis, angeblich aus dem Berner Oberland.
  • Hergestellt wird das Gras allerdings in Kerzers FR.

Alki David (51) ist eine schillernde Figur. Zuletzt sorgte der milliardenschwere griechische Coca-Cola-Erbe für Schlagzeilen, weil er Cannabis im Wert von 1,2 Millionen Franken in seinem Privatjet versteckt hatte.

Jetzt sorgt Davids in der Schweiz für Wirbel. Wie der «Tages-Anzeiger» gestern berichtete, verkauft der Grieche CBD-Gras aus der Schweiz. Seine Firma Swissx produziert angeblich in «reiner Bergluft» im Berner Oberland.

In Hollywood ist das Schweizer Gras der letzte Schrei, dort betreibt die Firma gar eine eigene Filiale. Zu den Verehrern gehört etwa Kult-Rapper Snoop Dogg.

Cannabis Coca Cola
«Coca Cola»-Erbe Alki David wurde mit Cannabisprodukten in der Karibik erwischt. - Instagram/ Alki David

Nun: Als die Zeitung beim Firmensitz von in Gstaad BE auftauchte, fand sie nur einen Briefkasten. Gemäss der Website soll sich die Zentrale im ältesten Chalet von Gstaad befinden. Auch der Swissx-Sprecher konnte nicht den genauen Herstellungsort nennen.

CDB in Bio-Qualität

Licht ins Dunkle bringt nun Martin Jucker, Mitinhaber der Juckerfarm in Seegräben ZH. Er sagt zu Nau: «Das CBD stammt von der Double Green in Kerzers FR und ist 100 Prozent Schweizer Qualität.» Im Berner Oberland liegt das Bauerndorf freilich nicht: Gstaad ist 90 Autominuten davon entfernt.

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Martin Jucker, Mitinhaber des Bächlihofs (link) der Juckerfarm. - Instagram/Daniel Hager

Jucker ist an Swiss Organic Partners beteiligt – der Vertriebsorganisation der Double Green. Man produziere das weltweit beste CBD, ist sich der Landwirt sicher. Immerhin ist es auch Bio-zertifiziert.

Double Green
Double Green produziert in Kerzers FR CDB - zvg

Dass Davids nun Unwahrheiten über die Herkunft verbreitet, ist Jucker ein Dorn im Auge. «Hier wird fahrlässig mit Schweizer Qualität umgegangen.»

Doch wieso bezieht der griechische Milliardär überhaupt Gras aus der Schweiz? «Nirgends auf der Welt sind die gesetzlichen Rahmenbedingungen so klar wie bei uns», erklärt Jucker.

Er sieht aktuell für die Schweizer Landwirtschaft eine «einmalige Chance», auf dem Weltmarkt Fuss zu fassen. «Und neben Schokolade und Käse auch Cannabis-Könige zu werden.»

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