Die SBB haben die neuen Doppelstöcker zu spät erhalten. Laut Insidern kämpft Hersteller Bombardier mit Problemen bei der Produktion.
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Der neue Fernverkehr-Doppelstockzug FV-Dosto der SBB. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die neuen SBB-Doppelstöcker wurden zu spät geliefert.
  • Laut einem Experten und Mitarbeitern dürfte es weitere Verzögerungen geben.
  • Angestellte klagen über Probleme bei der Produktion.

Seit Jahren sorgt der neue SBB-Doppelstöcker für Ärger. Die ersten Züge wurden mit einer deutlichen Verspätung geliefert. Doch qualitativ überzeugen sie nicht. Ein «Lotterzug» sei er, heisst es immer wieder.

Laut einem Bericht der «Rundschau» läuft in den Bombardier-Produktionshallen einiges schief. Weil Werkzeug fehlen würde, müsse man laut einem Insider Schrauben nach «Heimwerker-Art» anziehen. Dadurch könnten sich Teile später im Verkehr lösen.

So geschehen während einem Test in Osteuropa. Dabei hatte sich eine Türe gelöst. «Sie ist während der Fahrt weggerissen und 700 Meter weit weggeschleudert worden», so der Insider.

Bombardier bestätigt den Vorfall. Im kommerziellen Betrieb könne dies aber nicht passieren.

SBB soll 2021 alle Züge erhalten

Die Konsequenz: «Leute mit Know-how verlassen das Unternehmen oder wurden bereits entlassen», so der Mitarbeiter. Also setzt der Zugbauer auf Temporäre, welche nicht genügend ausgebildet seien.

Die SBB soll die letzte Lieferung 2021 erhalten. Laut Angestellten ist aber unklar, ob dieser Termin eingehalten werden kann. Ein Experte bekräftigt die Bedenken: «Die Auslieferung des letzten Zuges wird wohl erst einige Jahre später zu haben sein», sagt er der «Rundschau».

Bombardier weist im Beitrag die Kritik zurück: Die drei von der SBB eingesetzten Züge hätten über 750'000 Kilometer zurückgelegt. Ohne einen einzigen sicherheitsrelevanten Vorfall.

Zudem habe man hoch motivierte Mitarbeiter und investieren viel in deren Ausbildung.

FV-Dosto: Die SBB und Bombardier nehmen Stellung zu dem verzögerten Projekt. - Nau
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