Aquis ergreift in Börsenstreit Partei für die Schweiz

Keystone-SDA
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Grossbritannien,

Letzte Woche drohte die EU, die Börse SIX nicht mehr anzuerkennen. Nun erhält die Schweiz Schützenhilfe von Grossbritannien.

Eine Person läuft vor dem Logo der SIx durch.
Die Börse SIX erhält Unterstützung der Londoner Börse Aquis. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Chef der Londoner Börse Aquis fordert die EU auf, die SIX weiterhin anzuerkennen.
  • Die EU drohte zuvor, die Anerkennung als gleichwertiger Handelsplatz nicht zu verlängern.

Im Streit über die Anerkennung der Schweizer Börse SIX durch die EU erhält die Schweiz Rückendeckung aus Grossbritannien. Der Chef der Londoner Börse Aquis, Alasdair Haynes, forderte die EU auf, die SIX für ein weiteres Jahr anzuerkennen.

Vergangene Woche hatte die EU gedroht, der Schweiz die Ende Jahr auslaufende Annerkennung als gleichwertiger Handelsplatz (Äquivalenz) nicht mehr zu verlängern, weil Verhandlungen über politische Themen stockten. In dem Fall dürften Banken und Vermögensverwalter aus der EU an der Schweizer Börse nicht mehr handeln. «Wir lobbyieren sehr aggressiv für eine Gewährung der Äquivalenz», erklärte Haynes im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters. «Es ist unglaublich enttäuschend zu sehen, dass Politik hier eine Rolle spielt.»

Im Handel mit Schweizer Bluechips wie Nestle, Novartis oder UBS laufen rund 70 Prozent des Volumens über die SIX, der Rest über andere Plattformen wie Aquis, Cboe Europe oder die zur Londoner Börse gehörende Turquoise. Auf Aquis entfallen rund fünf Prozent des Geschäfts mit Schweizer Aktien.

Bis zur letzten Minute alle Türen offen

Sollte die EU der Schweiz die Anerkennung verweigern, will das Land mit einem Handelsverbot für Schweizer Aktien in der EU zurückschlagen. In dem Fall würden Transaktionen vermehrt über die Schweizer Börse laufen, sodass Aquis und die andere EU-Handelsplätze Geschäft verlieren dürften.

Cboe Europe, an der über 20 Prozent der Schweizer Aktien gehandelt werden, hält eine Einigung der beiden Seiten dennoch für möglich. «Ich bin darauf vorbereitet, dass wir in den ersten drei Monaten des nächsten Jahres keine Schweizer Aktien handeln», sagte Firmenchef Mark Hemsley zu Reuters. «Aber so wie die Dinge jetzt aussehen, lassen alle bis zur letzten Minute alle möglichen Türen offen.» Sobald Grossbritannien im März aus der EU ausscheide, könnten das Königreich und die Schweiz theoretisch vereinbaren, dass Schweizer Aktien auf Plattformen in London gehandelt werden könnten, so Hemsley. Der weitaus grösste Teil des Handels mit Schweizer Aktien ausserhalb der SIX wird gegenwärtig über London abgewickelt.

Die LSE wollte sich nicht äussern. Ein Kommissionssprecher hatte am Freitag erklärt, die EU werde eine Lagebeurteilung vornehmen und mögliche nächste Schritte besprechen.

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