Die App «Ally Science» wird neu um Echtzeit-Pollendaten erweitert – allerdings bisher nur für Biel und Luzern.
Allergien Beschwerden
Neu bietet die App «Ally Science» auch Echtzeit-Pollendaten. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die App «Ally Science» bietet neu auch Echtzeit-Pollendaten.
  • Die per App gesammelten Daten werden anonymisiert und fliessen in die Pollenstudie ein.

Mit der App «Ally Science» können Heuschnupfen-Geplagte ihre Symptome verzeichnen und damit der Forschung helfen. Neu bietet die App auch Echtzeit-Pollendaten, allerdings bisher nur für Biel und Luzern. Bald sollen weitere Regionen folgen.

Die von der Berner Fachhochschule und dem Universitätsspital Zürich entwickelte App zeige die Echtzeit-Pollendaten auf einer Karte.

Verlaufsberichts über Symptome

Wie bisher zeige diese Karte auch weiterhin, in welchen Regionen Nutzerinnen und Nutzer aktuell Symptome dokumentieren. Neu zur App hinzugekommen sei auch die Funktion eines Verlaufsberichts über die Symptome für den nächsten Arztbesuch. Auch eine präzisere Abfrage, ob Symptome im Aussen- oder Innenraum auftreten, kommt dazu.

Möglich werden die Echtzeit-Pollendaten durch ein Messgerät des Luzerner Start-ups Swisens. Dieses Gerät namens «Poleno» misst automatisiert die aktuelle lokale Konzentration an Allergie-relevanten Pollen. Es ist bisher in Biel und Luzern installiert.

Für 2020 seien Echtzeitdaten auch für weitere Regionen geplant. Bisher werden Pollenproben aus der Luft manuell identifiziert und ausgezählt, was mehrere Tage braucht.

24'000 Symptomeinträge

Die per App gesammelten Daten werden anonymisiert, verschlüsselt und fliessen in die Pollenstudie ein. Das Ziel des Projekts ist, Pollenfrühwarnsysteme, Beratungen und Therapien zu verbessern. In der Pollensaison 2018 lieferten rund 8000 Heuschnupfen-Geplagte bereits über 24'000 Symptomeinträge. Der Einbezug der Echtzeitdaten ermögliche die Analyse von Zusammenhängen zwischen den Symptomen und den Pollen.

Auch MeteoSchweiz plant, Allergikerinnen und Allergiker bis 2023 mit verlässlichen Echtzeit-Pollendaten zu versorgen. Sie arbeitet hierfür ebenfalls mit der Firma Swisens sowie mit der Genfer Firma Plair zusammen.

Die Messsysteme beider Firmen beruhen darauf, dass die Pollen einen Laserstrahl durchqueren und dabei Licht reflektieren und streuen. Dies liefert Informationen über Grösse und Form der Partikel. Dank künstlicher Intelligenz und Algorithmen identifizieren die Systeme die vorhandenen Pollen.

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