Aktienmärkte wegen Unsicherheit um Frankreich stark unter Druck
Die Ankündigung von Neuwahlen durch Präsident Macron stürzt die europäischen und Schweizer Aktienmärkte ins Chaos.

Die Verunsicherung um die Ausrufung von Neuwahlen durch den französischen Präsidenten Emmanuel Macron belastet die Aktienmärkte in Europa und auch in der Schweiz stark. Auch der Euro ist sowohl zum US-Dollar wie zum Franken deutlich unter Druck geraten.
Am Schweizer Markt hielten sich die Abgaben am Freitag noch in Grenzen, was allerdings vor allem auf Gewinne der defensiven Schwergewichte Nestlé, Roche und Novartis zurückzuführen war. Der Leitindex SMI schloss 0,42 Prozent im Minus bei 12'045 Punkten, in der Gesamtwoche resultierte für den SMI ein Minus von 1,7 Prozent.
Deutlich stärker waren die Aktienmarktturbulenzen in Frankreich selber. Dort hat der französische CAC 40 am Freitag 2,7 Prozent eingebüsst. Im Wochenverlauf gab der französische Leitindex um 6,2 Prozent nach, was dem stärksten Rückgang seit Anfang 2022 entspricht. Auch für den deutschen Leitindex Dax ging es zum Wochenschluss weiter abwärts (-1,4 %), für die Gesamtwoche resultierte hier ein Minus von 3 Prozent.
Euro unter Druck
Auch der Euro wurde durch die politische Unsicherheit weiter unter Druck gesetzt. Zum Franken erreichte die Gemeinschaftswährung am Freitag im Tief einen Wert von 0,9509 Franken, aktuell wird der Euro mit rund 0,9530 gehandelt. Zuletzt klar unter 0,95 war das EUR/CHF-Paar im Februar gehandelt worden. Zum US-Dollar sackte der Euro am Freitag unter die Marke von 1,07 Dollar.
Der Entscheid Macrons für Neuwahlen im Land habe alle überrascht, meinte ein Analyst. An den Märkten werde nun eine Machtübernahme europakritischer Kräfte aus dem rechten oder linken politischen Lager befürchtet. Dies könnte sich negativ auf die ohnehin angespannte Haushaltslage in Frankreich und schlussendlich auch auf die Stabilität des gesamten Währungsraums auswirken.
Investoren meiden französische Aktien
Die politische Unsicherheit in der zweitgrössten Volkswirtschaft der EU führe dazu, dass Investoren derzeit die Finger von französischen Aktien liessen, was sich auch auf andere Anlagen in Europa übertragen habe, so ein weiterer Marktbeobachter. Dazu kämen nun auch noch die Spannungen mit China. «Der Schreck über einen potenziellen Handelsstreit zwischen der EU und China scheint bei den Investoren tief zu sitzen.»