Seit geraumer Zeit bewegen sich die Aktien der Credit Suisse kontinuierlich nach unten. Spekulationen um eine Kapitalerhöhung verbessern die Situation nicht.
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Die Credit Suisse. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Schon länger befinden sich die Credit-Suisse-Aktien in einem rasanten Sinkflug.
  • Auch am Freitagabend sah die Situation rund um die CS alles andere als rosig aus.
  • Dies sorgt derzeit für grosse Sorgen bei den Anlegern.

Anleger befürchten eine signifikante Wertminderung ihrer Anteile. Credit Suisse verlieren am Freitag an der Börse gegen 9.45 Uhr 6,6 Prozent auf 4,34 Franken.

Im frühen Handel hatten sie im Tief bereits ein neues Allzeittief bei 4,26 Franken markiert (-8,3%). Am Vortag war der Aktienkurs bereits um 5,5 Prozent gefallen. Der Titel hat sich zum aktuellen Stand seit Anfang Jahr mehr als halbiert.

Zeitgleich verlieren die Aktien der Konkurrentin UBS 1,2 Prozent auf 15,06 Franken und der Gesamtmarkt (SMI) tendiert mit -0,13 Prozent leicht tiefer.

Reuters hatte am Vorabend unter Berufung auf Insider berichtet, dass die skandalgeplagte Credit Suisse mit Grossinvestoren Gespräche über eine milliardenschwere Kapitalerhöhung führt. Die Bank habe bereits vor einigen Wochen damit begonnen, bedeutende Anleger auf eine solche einzustimmen, hiess es.

Im Juli hatte das CS-Management bereits angekündigt, dass man im Rahmen der Strategieüberprüfung vor allem im Investment Banking auch Optionen für das Geschäft mit verbrieften Krediten (Securitized Products) prüfe. Vom Markt werde der Wert dieses Bereichs auf bis zu 2,5 Milliarden US-Dollar geschätzt, schreibt die ZKB am Freitag in einem Kommentar.

Mit dem potenziellen Verkauf und dem Abbau von Risiken in der Bilanz fehlten bis zu 4 Milliarden für die anstehende Restrukturierung, die Wachstumspläne in der Vermögensverwaltung sowie für die Äufnung von Eigenkapital. Das würde bei einer Marktkapitalisierung von rund 12 Milliarden eine signifikante Verwässerung für die bestehenden Aktionäre bedeuten.

Spekulationen um Credit Suisse laufen wild

Seit das Management der angeschlagenen Credit Suisse nach dem CEO-Austausch Ende Juli für die Ergebnisse zum dritten Quartal in rund einem Monat ein Strategie-Update versprochen hat, brodelt die Gerüchteküche. Die verschiedensten Gerüchte über Strategieänderungen - unter anderem eine mögliche Wiederbenennung der US-Investmentbank in «First Boston» oder ein grosser Stellenabbau - sind ins Spiel gebracht worden.

Am Vortag hatte die «Financial Times» zuletzt über eine Zerschlagung der Investmentbank spekuliert, um eben eine Kapitalerhöhung zu verhindern. Dem Medienbericht zufolge werde derzeit geprüft, die Investmentbank in drei Teile aufzuteilen: das Beratungsgeschäft, das zu einem späteren Zeitpunkt ausgegliedert werden könnte, eine später abzuwickelnde «Bad Bank» für risikoreiche Vermögenswerte und das verbleibende Geschäft.

Der Verkauf einer Beteiligung des Bereichs «Securitized Products» könnte andere Kapitalmassnahmen begrenzen, daher sehe er das positiv, schreibt ein UBS-Analyst. Es seien in naher Zukunft grosse Ankündigungen zu erwarten, das sei ebenfalls potentiell positiv.

Am Markt sind die Erwartungen mittlerweile entsprechend hoch. Das Management müsste jetzt bis Ende Oktober definitiv mit positiven Neuigkeiten aufwarten, damit sich der Aktienkurs stabilisiert.

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