Die Dynamik auf den europäischen Arbeitsmärkten lässt nach, während Asien an Fahrt gewinnt.
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Der Schweizer Personaldienstleister Adecco. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY

«Europa verlangsamt sich», sagte Denis Machuel, der CEO des Schweizer Personaldienstleisters Adecco, am Dienstag. Besser sehe es in Asien aus, dort sehe er eine «starke Dynamik». Und die USA seien derweil, was den Arbeitsmarkt anbelangt, «irgendwo in der Mitte zwischen Europa und Asien», so der Adecco-CEO.

In dem Gespräch führte der Manager aber auch aus, dass eine kurzfristige Abschwächung der Stellenmarkt-Dynamik nichts am Langfristtrend des Fachkräftemangels ändere. Dieser habe einerseits demografische Gründe, wie die Alterung der Bevölkerung. Andererseits spüre man das grössere Bedürfnis der Menschen nach einer höheren Work-Life-Balance.

Fachkräftemangel trotz schwacher Konjunktur

Der Wert der Freizeit habe bei den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen. Dabei habe die Corona-Pandemie noch weiter Schub gegeben. Ausserdem sei gerade bei jüngeren Generationen ein ausgeprägter Wunsch nach Homeoffice zu beobachten.

In dieser Debatte wiederum dürfe man jedoch nicht vergessen: «Viele Jobs können gar nicht von zu Hause aus erledigt werden; nicht alle haben somit dieses Privileg.» Daneben gebe es bei Arbeitnehmern aber durchaus auch reale Ängste vor einem Job-Verlust, etwa aufgrund der Zunahme von Künstlicher Intelligenz (KI).

KI: Bedrohung oder Chance?

Diese sei an sich kein Jobkiller, führte Machuel aus. Doch müssten die Firmen in ihr Personal investieren, um die Vermittelbarkeit ihrer Arbeitskräfte langfristig zu erhalten. Auch müsse es den Menschen ermöglicht werden, sich beruflich neu zu orientieren.

«Die Leute müssen an die Zukunft glauben, sie müssen an ihre Jobs glauben; die Wirtschaft muss stabil sein – sonst haben wir keinen Frieden in der Gesellschaft», schloss er.

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