Mit dem Pariser Klimaabkommen und der Energiestrategie 2050 wurden energiepolitische Weichen gestellt.
Ein Strommast.
10 Länder Europas schätzen das Stromangebot als kritisch ein. - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vertreter der Strombranche sehen die Versorgungssicherheit gefährdet.
  • Es gebe kaum günstige Signale im Energy-Only-Markt.

Am 13. Schweizerischen Stromkongress im Kursaal Bern beschäftigen sich über 400 Vertreter aus Strombranche, Wirtschaft und Politik mit der Gegenwart und Zukunft der schweizerischen Energielandschaft. Organisiert wird der Schweizerische Stromkongress vom Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE) und Electrosuisse.

Eröffnet wurde der 13. Schweizerische Stromkongress im Berner Kursaal durch Michael Wider, Präsident des VSE. In seinem Referat betonte Michael Wider die Bedenken zehn europäischer Länder im Hinblick auf den aktuellen Strommarkt: «Das Stromangebot wird als kritisch eingeschätzt – und damit die Versorgungssicherheit. Das hat mit dem Energy-Only-Markt zu tun, in dem Kunden nur nach bezogenen Kilowattstunden bezahlen. Im Kurzfristbereich funktioniert dieses Marktmodell, dank wirtschaftlich nachvollziehbaren Mechanismen und Marktbewegungen.

Im Mittel- und Langfristbereich vermag der Energy-Only-Markt aber kaum günstige Signale zu setzen. Das gilt für Europa ebenso wie für die Schweiz. Auch die dezentrale Stromwelt wird diese Problematik nur abschwächen, nicht aber lösen können.» Ein Stromabkommen mit der EU würde eine solidere Basis für die internationale Zusammenarbeit schaffen, so Wider. «Zum einen, weil die Schweiz seit 1957 physikalisch in Europa eingebunden ist, und es zunehmend schwierig und teuer wird, die Netzstabilität sicherzustellen. Zum anderen, weil sich jetzt der finanzielle Impact eines fehlenden Abkommens auf den Stromhandel auch deutlich zeigt.»

Yves Zumwald, CEO Swissgrid AG, nahm das Thema Netzssicherheit auf und zeigte eindrücklich, wie sich das fehlende Stromabkommen auf die Netzstabilität und die Arbeit von Swissgrid auswirkt: «Die Netzstabilität kann nur in einem europäischen Kontext garantiert werden. Fortschritte im Netzausbau in der Schweiz sind da, aber nur schleppend. In Europa werden wir immer öfter ausgeschlossen, etwa bei der Intraday-Kopplung der Märkte.»

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