Auch im Winter bieten viele Detailhändler Erdbeeren an, ernten dafür im Netz viel Kritik. Die Grossverteiler verteidigen die Entscheidung.
Im Migros und anderen Supermärkten in der Schweiz sind bereits jetzt Erdbeeren erhältlich. Zu früh, finden viele. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Coop, Manor und Migros verkaufen bereits Erdbeeren aus Spanien.
  • Die Nachfrage sei im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.
  • Die Ernte der Erdbeeren in Spanien sei komplett fossilfrei und werde nicht eingeflogen.

Erdbeeren bei Schnee und Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. Genau das machen die meisten Schweizer Detailhändler mit Importen aus Spanien möglich. In den sozialen Medien reagieren User verärgert auf die «marktfrischen Erdbeeren» der Migros. Daraufhin beteiligte sich auch die Migros selbst an den Diskussionen:

Die Migros mischt sich auf Twitter in die Erdbeer-Diskussion ein. - Nau

Keine fossile Energie

Auf Anfrage von Nau begründet die Migros den Verkauf der Sommerfrüchte im Winter damit, den Kunden ein abwechslungsreiches Sortiment zur Verfügung zu stellen. So könne eine gesunde, ausgewogene Ernährung vielfältig gestaltet werden.

Die Erdbeeren würden dank dem milden Klima in Spanien ohne Beheizung mit fossiler Energie geerntet werden und der Transport via LKW in die Schweiz falle gemessen an der gesamten Produktion nur gering ins Gewicht. Der Einkauf eines Konsumenten mit dem Auto schlage deutlich stärker zu Buche, als der LKW-Transport von Erdbeeren aus Spanien.

Erdbeeren im Winter. Ihre Meinung dazu?

Grössere Nachfrage

Migros ist längst nicht der einzige Grossverteiler, welcher Erdbeeren seit einigen Wochen im Sortiment hat: Auch Coop und Manor bieten die Sommerfrüchte in allen Filialen an, da seitens der Kunden «eine gewisse Nachfrage» bestehe. Genaue Zahlen zu den Absatzmengen gibt aber kein Detailhändler bekannt. Bei Coop heisst es allerdings, dass die Nachfrage im Vergleich zum Vorjahr gestiegen sei!

Gemischte Reaktionen

Dass die Reaktionen der Kunden nicht nur positiv sind, sei sich die Migros bewusst. Allerdings sei für sie entscheidend, dass alle Konsumenten die Möglichkeit haben, selber zu entscheiden, welche Produkte sie kaufen wollen und welche nicht. Deshalb werde auf allen Produkten das Herkunftsland aufgeführt.

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