Der Hitzesommer ist vorbei, doch nach wie vor herrscht starke Trockenheit. Insbesondere in Schaffhausen führt diese zu Problemen.
Wassermangel: So problematisch sind die Trockenheit und der niedrige Wasserstand am Rhein. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Grundwasserpegel in Schaffhausen ist wegen der Trockenheit sehr tief.
  • Die Schiffe können wegen des tiefen Wasserstands nicht ins Winterquartier fahren.
  • Auch dem Rheinfall ist der Wassermangel anzusehen, Besucher sind besorgt.

Der Wasserstand des Rheins ist so tief, dass die Schiffe der Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein nicht in die Werft – das Winterquartier fahren können. Geschäftsführer Remo Rey hatte schon seit dem Sommer mit der Trockenheit und dem tiefen Wasserpegel zu kämpfen: «Wir werden etwa 250'000 Franken weniger einnehmen als in einem vergleichbaren Jahr».  Der Klimawandel erfordere Anpassungen. 

Klare Häufung trockener Jahre

Auch besorgt ist Jürg Schulthess, der Leiter der Abteilung Gewässer des Schaffhauser Tiefbauamts: «Die Grundwasserstände sind tief». Selbst im Hitzejahr 2003 gab es mehr Wasser unter der Erde. «Wird auch der Winter trocken, könnten wir echte Probleme bekommen», sagt Schulthess. Jetzt brauche es einen langen, anhaltenden Landregen.

Trockene Jahre gab es schon immer, neu sei aber die Häufung von Jahren mit tiefem Grundwasserstand. «Man kann nichts dagegen tun, ausser Wasser zu sparen». Worst-Case-Szenario wäre laut Schulthess, dass in gewissen Gemeinden das Wasser nur noch an einigen Stunden pro Tag verfügbar wäre. 

Brunnen abgestellt

Besonders betroffen sind Gemeinden im oberen Schaffhausen wie etwa Bargen. Gemeinderat Silviano Meili bestätigt: «Wir haben die Dorfbrunnen abgestellt». Das sei jedoch nur eine Vorsichtsmassnahme, aktuell habe es noch genügend Grundwasser.

Rheinfall ist ein Bächlein

Die Trockenheit ist auch dem Schaffhauser Touristenmagnet, dem Rheinfall, anzusehen: Sonst führt der grösste Wasserfall Europas massiv mehr Wasser. Jetzt sieht man grüne Stellen, die sonst nie sichtbar sind. «Das macht schon etwas Angst», sagt etwa Besucherin Therese Brechbühl.

Keine Besserung in Sicht

Die Wetteraussichten verheissen nichts Gutes: Die kommenden Tage bleiben trocken. So zeigt auch das Forschungsportal «trockenheit.ch» in der Vorhersage «grosse Defizite» für Schaffhausen und die ganze Westschweiz an. Auch wenn die Temperaturen sinken, die Folgen des Hitzesommers 2018 werden noch lange zu spüren sein.

Düstere Prognosen: Die Trockenheit führt in der Westschweiz und Schaffhausen zu grossen Defiziten.
Düstere Prognosen: Die Trockenheit führt in der Westschweiz und Schaffhausen zu grossen Defiziten. - Zvg
Der Hitzesommer ist vorbei, doch nach wie vor herrscht starke Trockenheit. Insbesondere in Schaffhausen führt diese zu Problemen.
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