Sathit Chaiyapaeth ist seit einem Unfall in Thailand blind. Er massiert seit neuestem in Bern, die Kunden sind begeistert.
Sathit Chaiyapaeth ist zwar blind, aber umso begnadeter als Masseur. Nau-Reporterin Tama Vakeesan begleitet den Thailänder auf seinem zweistündigen Arbeitsweg. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Sathit Chaiyapaeth (48) ist Thai-Masseur in Bern.
  • Seit einem Unfall im Jahr 1997 ist der Thailänder blind.
  • Seine Lebensgeschichte ist eindrücklich.

Er fühlt mit den Händen, tastet sich vor, findet jede Verhärtung, presst. Und zwar wortlos. Sathit Chaiyapaeth ist Masseur. Ein aussergewöhnlicher. Er ist blind und praktisch taub. Der 48-jährige Thailänder verfügt wohl auch gerade deshalb über eine ausgeprägte Feinfühligkeit.

Blind seit Sturz vom Dach

Seine Lebensgeschichte ist eindrücklich. Im Jahr 1997 fällt Sathit in Thailand von einem Dach drei Stockwerke in die Tiefe. Mit 26 Jahren. Der Unfall hat schwere Folgen. Er liegt drei Monate lang im Koma. Als er aufwacht, ist Sathit blind und auf dem rechten Ohr ganz taub.

In Bangkok besucht Sathit eine Schule, die Blinde zu Masseuren ausbildet. Es ist sein harter Weg zurück ins Leben. «Ich kann den Menschen helfen. Dann fühle ich mich nicht wie ein Blinder», erkärt Sathit.

«Er ist einfach der beste Masseur.»

Rangsima Wermuth (44), die neue Inhaberin der Thai-Massage«Wat Pooh» in Bern, schwärmt. «Wir haben immer gehört, dass blinde Leute besser massieren. Sie fühlen besser.» Sathit sei mit Abstand der Beste. Sie nennen ihn «den Teacher», den Lehrer.

Sathit sagt: «Die Leute in der Schweiz kommen erst in der Massage, wenn die Medizin nicht mehr weiterhelfen kann. In Thailand gehen die Leute zuerst in die Massage, dann zum Arzt

Weitere Tamaste-Folgen finden Sie auf nau.ch/tama.

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