LGBT-Organisationen fordern die gleichen Rechte für alle, auch in der Ehe. In der Schweiz dürfen sich homosexuelle Paare das Ja-Wort noch nicht geben.
«Ehe für alle»: LGBT-Organisationen fordern am Valentinstag im Februar 2019 auf dem Bundesplatz die Ehe für alle. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Homosexuelle fordern auf dem Bundesplatz die Ehe für alle.
  • Die Rechtskommission des Nationalrates bespricht heute Donnerstag das Thema.
  • Umstritten sind die Punkte Adoption, Rente und Zugang zur Fortpflanzungsmedizin.

Grosser Andrang heute am Valentinstag auf dem Bundesplatz in Bern. Vertreter der LGBT-Menschen (Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender) versammelten sich, um sich für die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare stark zu machen. Ihre Forderung: Alles oder nichts.

Schritt für Schritt

Passend am Valentinstag diskutierte die Rechtskommission des Nationalrates erneut über die parlamentarische Initiative von Nationalrätin Kathrin Bertschy (GLP) zur Ehe für alle.

Die Kommission unter der Leitung von Pirmin Schwander (SVP) hat sich zwar für das Anliegen ausgesprochen, will die Gesetzesrevision aber in mehreren Etappen durchführen. Damit will sie verhindern, dass einzelne heikle Bereiche die ganze Vorlage zum Scheitern bringen.

Ehe ja, aber nicht für alle gleich?

Eva Kaderli vom Dachverband Regenbogenfamilien Schweiz überzeugt diese Argumentation nicht. Viel eher kommt es ihr wie eine Salamitaktik der Politiker vor. «Ich bin nicht bereit, für eine Ehe light zu kämpfen. Entweder wir erhalten die gleichen Eherechte wie Hetero-Paare, oder wir bleiben auf dem heutigen Stand.»

Auch die Schwulenorganisation Pink Cross wünscht sich eine möglichst vollständige Vorlage. Geschäftsführer Roman Heggli sagt: «Für mich ist ganz klar, dass die künstliche Befruchtung in eine solche Vorlage gehört.»

Sibel Arslan, Nationalrätin Grüne - Nau

Entscheid am Freitag

Sibel Arslan ist Grünen-Nationalrätin und unterstützt das Anliegen der LGBT-Gemeinschaft. «Ich wüsste nicht, warum man bei der Ehe Unterschiede machen sollte.» Arslan ist Mitglied der nationalrätlichen Rechtskommission und hofft, dass auch ihre Kollegen in der Beratung diese Haltung annehmen. Der Entscheid der Kommission folgt am Freitag.

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