Die Klimaaktivisten geben nicht auf! Am heutigen globalen Klimastreik gehen Tausende in der Schweiz auf die Strasse fordern Einschränkungen, die weh tun.
Stimmen vom Klimastreik in Bern. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am 24. Mai wird weltweit für stärkeren Klimaschutz gestreikt.
  • Auch in 26 Schweizer Städten finden Klimastreiks statt.
  • Die Aktivisten fordern zum klimabewussten Wählen im Herbst auf.

«Es ist fünf vor zwölf.» Unter diesem Motto ertönte um 11:55 Uhr in Bern der Startschuss zu einem weiteren Klimastreik. Es ist der zweite global angesetzte Streik des Jahres.

Auch 25 weitere Schweizer Städte und Gemeinden mobilisierten ihre Jungen und Alten. Der Slogan bleibt gleich: «Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Zukunft klaut.»

Der Klimastreik fordert die Parteien

Auch die Politik bleibt nicht länger still. Die Klimadebatte entlockt im Wahljahr sämtlichen Parteien mehr oder weniger grosse Worte. Die bisherigen Taten reichen den Klimaaktivisten aber nicht.

«Es hat sich ein bisschen was bewegt. Man kann aber immer noch mehr machen», findet die 17-jährige Emma Ochsner. Ihre Kollegin Isabelle von Graffenried (17) ist strenger: «Es ist ganz eindeutig nicht genug passiert. Wir brauchen krasse Veränderungen.»

Klimastreik in Bern
Klimastreikende in Bern lassen Plakate sprechen.
Klimastreik in Bern
Klimastreikende in Bern lassen Plakate sprechen.
Klimastreik in Bern
Urgosseltern fordern am Klimastreik eine bessere Zukunft für ihre Grossenkel.
Klimastreik in Bern
Auch Familien mit Kindern nehmen am Klimastreik teil.
Klimastreik in Bern
Die Klimastreiks sind nicht mehr nur Angelegenheit der Jugend.

Doch nicht nur die Politik ist laut der jungen Aktivistin gefordert. Jede und Jeder müsse bereit sein, seine eigenen Vorteile aufzugeben und Einschnitte zu akzeptieren. «Natürlich wird das weh tun», sagt von Graffenried. «Aber wenn wir es jetzt nicht machen, wird es immer schlimmer werden.»

«Kein Klima-Arschloch sein»

Auch Klimastreik Teilnehmerin Stephanie Wyss fordert von der Politik ein konsequentes Handeln. «Die Parteien spüren, dass bald Wahlen anstehen», sagt die 21-jährige Aktivistin. Nicht alle Parteien meinten es demnach wirklich ernst mit dem Klimaschutz.

Stephanie Wyss im Interview zum Klimastreik. - Nau

Das Plädoyer der FDP für mehr Eigenverantwortung stösst der Klimaaktivistin sauer auf: «Eigenverantwortung ist ein Privileg.» Nicht jeder habe die Zeit und die nötigen Ressourcen, um sich klimabewusst zu verhalten.

Wyss fordert: «Die politischen Rahmenbedingungen müssen angepasst werden, damit Klimaschutz erschwinglich wird.»

Emma Ochsner und Isabelle von Graffenried im Interview zum Klimastreik. - Nau

Die Klimastreik Bewegung positioniert sich offiziell als politisch neutral und parteiunabhängig. Dass an den Klimastreiks Kritik an einzelnen Parteien, Banken und dem Kapitalismus immer lauter wird, stört von Graffenried nicht. «Im Kern sind es ja immer noch Klimaforderungen.»

Auch in Zürich ziehen am Klimastreik Tausende durch die Stadt. - Nau
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