Hype gegen Zucker stösst zunehmend auf Ablehnung bei Konsumenten
Die Bevölkerung findet den Hype um gesundes Essen und Trinken langsam lästig. Die Softdrink-Hersteller wollen trotzdem den Anteil an Zucker weiter senken.
00:00 / 00:00
Das Wichtigste in Kürze
- Die Konsumenten nerven sich zunehmend über den Hype um gesunde Ernährung.
- Trotzdem fordern sie, dass die Deklaration besser und der Zuckergehalt kleiner werde.
- Die Getränkebranche will diesem Wunsch nachkommen und Produkte anpassen.
Je länger je weniger gut informiert sind die Konsumenten beim Thema Ernährung, zeigt der «Monitor Ernährung und Bewegung». Die Umfrage von GFS Bern im Auftrag der IG Erfrischungsgetränke zeigt aber auch: Eigenverantwortung ist Trumpf. Der Staat soll nichts vorschreiben, sondern für Transparenz auf den Produkte-Etiketten sorgen. Ein No-go ist die Zuckersteuer.

Risiko von uninformierten Konsumenten
Die Resultate der repräsentativen Umfrage sind zum Teil in sich widersprüchlich, bestätigt Studienautorin Cloé Jans. «Ein zunehmender Teil der Bevölkerung findet, es wird ein zu grosses Tamtam gemacht», sagt Jans, nämlich schon fast 60 Prozent. Man mag die Tipps schon nicht mehr hören, bestätigt auch zunehmend, schlecht informiert zu sein.
00:00 / 00:00
Trotzdem spricht man sich dann für Eigenverantwortung aus – ein Risiko, wenn die Kompetenz sinkt. Doch das ist ein Trend, die Mehrheit ist nach wie vor interessiert und gut informiert. Und will das auch bleiben: Favorisiert wird die sogenannte Ampelkennzeichnung, mit der Lebensmittel im Grün-Gelb-Rot-Schema eingeteilt werden.
Weniger Zucker nicht beim Lieblingsgetränk
Dass die Konsumenten irgendwie schon gesund konsumieren wollen, nimmt sich auch die Getränkebranche zu Herzen. Analog zur Vereinbarung des Bundes mit der Lebensmittelbranche senkt sie freiwillig den Gehalt an Zucker in den Softdrinks. Das bedeute aber nicht, dass etablierte Produkte verändert werden, erklärt der Vizepräsident der IG Erfrischungsgetränke, Matthias Schneider.

«Das Coke classic werden wir nicht ändern. Aber wir wollen Produkte mit weniger Süsse anbieten, für Konsumenten, die das wollen.» Also Zero-Varianten oder auch neue Produkte, erklärt Schneider: «Solche mit weniger Zucker, aber auch solche, die weniger süss in der Wahrnehmung sind.»
Von 2005 bis 2015 hat die Getränkebranche den Zuckeranteil bereits um 13 Prozent gesenkt. Bis 2020 sollen weitere 7 Prozent dazukommen.
00:00 / 00:00