Der Spargelhof der Jucker Farm in Rafz (ZH) ist der erste Schweizer Landwirtschaftsbetrieb der vollständig mit erneuerbaren Energien versorgt wird. Inhaber Martin Jucker hofft damit andere Landwirte zu inspirieren und ähnliche Lösungen zu realisieren.
So läuft der Betrieb auf der Jucker Farm. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Spargelhof der Jucker Farm wird als erster Schweizer Hof vollständig mit erneuerbaren Energien betrieben.
  • Die überflüssige Solarenergie wird auf Vorrat gespeichert und erlaubt einen unabhängigen Betrieb.
  • GLP-Präsident Jürg Grossen ist begeistert, will aber keine zusätzlichen Subventionen.

Diese Woche eröffnete die Jucker Farm ihren erweiterten Spargelhof in Rafz (ZH). Dieser wird als erster Schweizer Hof vollständig mit erneuerbaren Energien gespiesen. Die primäre Energiequelle ist die Photovoltaikanlage auf der Halle des Spargelhofs. Die überflüssige Solarenergie wird in einem grossen Batteriespeicher auf Vorrat gespeichert und ermöglicht so, dass der Betrieb völlig unabhängig aufrechterhalten wird - ohne Anschluss an ein externes Stromnetz. Durch das intelligente Stromnetz wird der Verbrauch gesteuert.

Martin Jucker im Interview. - Nau

Der Bau der Anlage wurde von Martin Jucker in einem Contracting-Modell an den Partner Energie 360° ausgelagert, dieser ist für den Betrieb der Anlage zuständig. Ein weiterer Schritt, hofft Jucker, ist die Rundumbewirtschaftung des Hofes, unabhängig von fossilen Brennstoffen. So ist in Zukunft ein E-Traktor geplant, um die Spargeln zu ernten. Jucker hofft damit andere Landwirte zu inspirieren, ähnliche Lösungen zu realisieren. Seine Vision der Zukunft ist es, frei von fossilen Brennstoffen Landwirtschaft zu betreiben.

Contracting-Modelle sind die Zukunft

Nationalrat Jürg Grossen im Interview. - Nau

«Die Juckerfarm beweist: Landwirtschaft funktioniert komplett erneuerbar, ohne dass das Stromnetz ausgebaut werden muss», meint Jürg Grossen, Präsident der Schweizer Grünliberalen. Aus politischer Sicht brauche es zudem Fortschritte bei der Stromnetzbepreisung. In Zukunft würde man auf Contracting-Modelle, wie im Falle der Jucker Farm zurückgreifen. Mit den Einmalvergütungen (KEV) habe der Bund seinen Teil betreffend Umverteilung dazu getan.

Die Heranführung der Energiewende ist die Verantwortung aller, nicht nur die der Politik, meint Grossen. Es braucht primär aber auch Unternehmen wie die Jucker Farm, die ihre Vorzeigemodelle heraustragen und zeigen: «So kanns auch gehen».

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