Generalversammlung Credit Suiss: Klimaschüler gehen auf Bank los

Die Klimaschüler machen auch in den Osterferien keine Pause. Bei typischem Aprilwetter demonstrierten sie bei der Generalversammlung der Credit Suisse.

Credit Suisse, Archegos
Wegen des zusammengebrochenen Hedgefonds Archegos soll ein US-Pensionsfonds Klagen gegen mehrere Manager der Credit Suisse erhoben haben. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Klimastreikenden demonstrierten heute Freitag trotz Schulferien in Zürich.
  • Sie nahmen sich die Generalversammlung der Credit Suisse vor.

Klimastreikende werden es bereits gemerkt haben: Aufgrund der Schulferien finden am Freitag momentan keine Streiks statt. Damit wegen der Ausfälle nicht plötzlich Langeweile aufkommt, haben sich die Organisatoren ein Alternativprogramm ausgedacht, wie sie auf Instagram schreiben.

Generalversammlung Credit Suisse im Fokus

Ziel der Streiks wurde dann schliesslich die Generalversammlung der Credit Suisse. Mehrere Dutzend Personen versammelten sich gegenüber des ZSC-Lions Platzes vor dem Hallenstadion, um Ihre Meinung kundzutun.

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Die Aktivisten fordern von der Credit Suisse weniger in fossile Energie zu investieren. - Nau

Klimastreik im Regen vor dem Hallenstadion

Der Streik verlief friedlich. Die Beteiligten stellten sich auf einer Linie entlang der Strasse auf und riefen von dort aus den eintreffenden Aktionären ihre Forderungen zu.

«Wir fordern den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen und Klimagerechtigkeit!» Denn die Streikenden kritisieren die Credit Suisse, weil sie aus fossilen Brennstoffen Profit schlagen würden. Der Finanzplatz Schweiz soll mehr CO2 produzieren als die gesamte restliche Nation.

credit suisse klimastreik
Investitionen sollen auch die Auswirkungen auf die Umwelt berücksichtigen, fordern die Demonstrierenden. - Nau

Die Klimajugendlichen stören sich daran, dass man auf ihr Verhalten mit dem Mahnfinger zeige. Gleichzeitig würden Banken jährlich Milliarden von Franken für Erdölbohrungen, Pipelines und fossile Energien zur Verfügung stellen.

Alle sollen an einem Strick ziehen

«Die Credit Suisse investiert in Firmen, die überhaupt nicht auf die Umwelt achten», erklärt Vanna Siegfried die heutige Demo vor dem Hallenstadion.

Es brauche eine Verhaltensänderung von allen, um das CO2-Nettoziel 0 bis 2030 zu erreichen, so die Demonstrierenden. «Es ist an der Zeit, dass endlich auch Grossbanken wie die Credit Suisse sich an ihre Verantwortung erinnern, diese wahrnehmen und sich hinter unsere Forderungen stellen, für eine  Zukunft ohne fossile Brennstoffe.»

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Die Demonstrierenden trotzten dem schlechten Wetter vor dem Hallenstadion. - Nau

Jonathan Daum erklärt die Botschaft der Klimademonstranten: «Unsere Forderung an die Credit Suisse, aber auch an die UBS und andere Banken ist, dass sie sofort aus diesen fossilen Investments aussteigen.»

Credit Suisse beschäftigt sich mit Impact Investment

Die Streikenden wollen sich diesbezüglich nicht auf einer Links-Rechts-Skala einordnen lassen. «Wir wollen, dass auf eine Krise reagiert wird, die uns alle betrifft: links und rechts.

Deshalb gehen die Klimademonstranten auch nicht gezielt nur gegen die Credit Suisse vor, betont Jonathan Daum. «Dass wir hier demonstrieren ist nicht nur gegen die Credit Suisse, sondern gegen alle Unternehmen, die fossile Investments haben.»

Die Credit Suisse reagierte heute nicht auf die Streikenden. Gegenüber Nau hatte die Bank jedoch letzte Woche erklärt, dass sie sich vermehrt mit Impact Investment und nachhaltigen Anlagen beschäftige. Nicht zuletzt, weil der Bereich hohe Renditen verspricht.

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