HIV-positive Menschen können mit Medikamenten behandelt werden, so das sie das Virus nicht mehr weitergeben. Dennoch werden Betroffene vermehrt diskriminiert.
Welt-Aids-Tag: Urs Loser erzählt von seinem Leben als HIV-Patient. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Heute ist der Welt-Aids-Tag.
  • Im Jahr 2018 wurden bisher 122 Fälle von Diskriminierung an HIV-Patienten gemeldet.

Urs Loser (35) ist seit zehn Jahren mit dem HI-Virus infiziert. Mittlerweile ist das Virus bei ihm nicht mehr nachweisbar. Das heisst: Das Virus befindet sich in den Zellen, jedoch nicht im Blut, Sperma oder Speichel. Dadurch kann der Thurgauer Mitmenschen nicht anstecken. Das macht sein Leben nicht einfacher. Loser: «Ich möchte es den Leuten erklären, doch sie wollen es nicht wissen.»

Obwohl das Virus bekanntlich mit Medikamenten behandelt werden kann, werden die betroffenen Patienten oft von der Gesellschaft diskriminiert. Gemäss einer Statistik von der Aids-Hilfe Schweiz wurden heuer 122 Fälle von Diskriminierung gemeldet. In den Vorjahren zählte der Dachverband 118 (2017) und 83 (2016) Meldungen.

Diskriminierung durch Job, Versicherung oder Medizin

Loser – heute arbeitslos und finanziert durch die IV – erlebte vor zehn Jahren zum ersten Mal Diskriminierung an seinem damaligen Freund. Dieser verlor nach dem positiven HIV-Test aufgrund des Virus seine Arbeitsstelle. Den 35-Jährige selbst holte die Diskriminierung mit seinem Wohnsitzwechsel ein. Als er einen neuen Zahnarzt aufsuchte, lehnten ihn zuerst drei ab. 

Später lief es bei ihm auch auf der Arbeit nicht besser. Der Thurgauer arbeitet in einem geschützten Betrieb in der Stadt Zürich. Er vertraute seinen Gesundheitszustand nur wenigen an. Doch die Mitarbeiter zogen dieses Thema hinter dem Rücken von Urs Loser durch den Betrieb.

Loser: «Wir müssen Aufklären!»

Was kann dagegen unternommen werden? Urs Loser meint: «Aufklärung. Ich gehe an Schulen und erzähle ihnen von meinem Lebensweg.» Dadurch möchte er die Leute informieren und aufgenommen werden.

HIV-positive Menschen können mit Medikamenten behandelt werden, so das sie das Virus nicht mehr weitergeben. Dennoch werden Betroffene vermehrt diskriminiert.
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