Christkindli Briefkasten in Luzern erhält Hunderte Briefe
Das Wichtigste in Kürze
- Seit rund 30 Jahren steht der Christkindli-Briefkasten in der Luzerner Altstadt.
- Neben Wünschen werden vermehrt auch Sorgen und Nöte eingeworfen.
- Unterstützt wird das Projekt von Spenden, Sponsoren und Freiwilligen.
Er gehört seit 30 Jahren zur Weihnachtszeit: Der Christkindli-Briefkasten. Von Ende November bis Mitte Januar können Kinder und Erwachsene ihre Wünsche, Sorgen und Nöte im Kasten vor dem Luzerner Rathaus deponieren. Initiiert wurde er von der ehemaligen Politikerin Heidi Rothen, die auch «Stadtmutter» genannt wird.
Rothen wurde in ihrer Kindertagesstätte immer wieder von Kindern gefragt: «Frau Rothen, würden Sie das bitte dem Christkindli schicken?» Da sie damals das Zepter im Rathaus führte, lancierte sie den Briefkasten.
Von Spielzeug bis zur Liebe
Die Briefe, die Rothen mit ihrem Team aus dem Kasten fischt, sind oft auch von Erwachsenen. Während sich die Kinder vom Christkind vorwiegend Spielsachen wünschen, ist bei den Erwachsenen oft die Einsamkeit ein Thema. «Einer schreibt jedes Jahr, er suche eine Frau», schmunzelt Rothen.
Klar ist: «Das Christkindli kann nicht alles!» Sie versuche jedoch, jeden Wunsch nach Möglichkeit zu erfüllen. So wurde Rothen selbst fast zum Christkind. Heute kämen fast mehr Leute direkt mit ihrem Wunsch zu ihr, statt ihn in einem Brief nieder zu schreiben.
Besondere Lektion für Schüler
Unterstützt wird Heidi Rothen von Spenden, Sponsoren und freiwilligen Helfern. Religionslehrer Matthias Gmür hilft jedes Jahr mit seinen Oberstufenschülern mit. «Ich durfte das als Schüler damals selber machen.»
Für die Schüler sei es wichtig zu wissen, «dass es nicht immer ums neuste Handy geht.» Es sei eine wertvolle Erfahrung zu sehen, wie beispielsweise eine Kiste Nahrungsmittel Freude bereiten kann.