Ein französisches Startup hat eine App erfunden, die sexuelle Belästigung bekämpfen soll. Die App vernetzt Opfer mit Unterstützern und Zeugen.
Lucile Dupuy, die Projektleiterin der App «HandsAway» erklärt dessen Funktion und ihre Absichten. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine neue App soll in Frankreich im Kampf gegen sexuelle Belästigung helfen.
  • Die App vernetzt Opfer mit couragierten Unterstützern und Zeugen.

Die App «Handsaway» soll in Frankreich Opfern von sexueller Gewalt Unterstützung bieten. Wer im öffentlichen Raum sexuell belästigt wird oder einen solchen Vorfall beobachtet, kann den Standort und die Art des Angriffs auf der App vermerken. Das Ziel: Die Opfer stehen mit ihrem Bericht nicht alleine da, können sich an jemanden wenden. Zu Gast bei Amnesty International in Bern sagt Projektleiterin Lucile Dupuy: «Die App hilft vor allem psychologisch.»

Emotionale Unterstützung

Wenn ein Übergriff vermerkt wird, so löst es via App einen Push-Alarm aus. So können App-Nutzer dem Opfer gezielt emotionale Unterstützung bieten. Dupuy hofft, dass so auch der Gang zur Polizei oder der Weg nach Hause vom Opfer eines Übergriffs nicht mehr alleine bestritten werden muss. 

Produziert wurde die App von einem französischen Startup. «Handsaway»-Gründerin Alma Guirao wurde 2016 in der Pariser Metro selbst Opfer sexueller Belästigung. Daraufhin wollte sie anderen Opfern von sexuellen Übergriffen helfen. «Wenn niemand reagiert, fängt man an, sich selbst die Schuld an dem Angriff zu geben. Auch wenn das nicht stimmt», sagt Dupuy. «Es ist gut zu wissen, dass andere Menschen für einen da sind.»

«Weil ich eine Frau bin»

Für Dupuy ist klar, weshalb sie das Thema sexuelle Belästigung persönlich beschäftigt: «Weil ich eine Frau bin.» 

«Handsaway», eine App gegen sexuelle Belästigung

Vor der #MeToo-Diskussion habe es keine konkreten Massnahmen gegen sexuelle Belästigung im öffentlichen Raum gegeben, sagt Dupuy. Und: «Ich verstehe nicht, wie wir im Jahr 2018 in Frankreich diese Art von Gewalt geschehen lassen.»

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