Im Sommer zieht es viele Schweizer in die Berge. Dort kommt es immer wieder zu Angriffen durch Kühe. Eine Expertin erklärt, wie man sich davor schützen kann.
Cornelia Stelzer, Fachfrau BUL, erklärt, wie man sich am besten verhält, sollte man beim Wandern eine Kuh antreffen. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • In den Wandermonaten kommt es immer wieder zu Kuh-Angriffen.
  • Eine Fachfrau der BUL gibt Tipps, wie man sich schützen kann.

Während der Sommermonate schnappen sich viele Schweizer ihre Wanderschuhe und flüchten in die Berge. Dort kommt es immer wieder zu Zwischenfällen mit Kühen. Denn Kühe haben einen starken Mutterinstinkt und können zum Angriff übergehen, wenn sie Jungtiere haben.

Mutterkuh
Eine Mutterkuh mit ihrem Jungen. (Symbolbild) - Keystone

Wie man sich vor Angriffen schützen kann, und wie man sich gegenüber einer Kuh richtig verhält, weiss Cornelia Stelzer. Die Fachfrau der Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL) gibt Tipps.

Die drei goldenen Regeln

Es gibt drei wichtige Massnahmen, welche man befolgen müsse, um sich vor Angriffen durch Mutterkühe zu schützen. Das Wichtigste laut Stelzer sei, «dass man den Tieren genügend Distanz lässt».

Ausserdem solle man unter keinen Umständen die Kälber berühren. Auch nicht, wenn die Mutterkuh nicht gerade in der Nähe ist. Wenn man ein Kalb sieht, solle man sich lieber ruhig zurückziehen. Denn ansonsten muss man mit einem Verteidigungsangriff rechnen.

Auch sehr wichtig sei die Führung des Hundes: «Wir empfehlen den Hund an der Leine zu halten.» Denn: Kühe erkennen in Hunden ihren Urahnen, den Wolf. Die Mutterkühe schrecken auf und sind in Alarmbereitschaft.

Hundespaziergang
Hunde werden auf einer Wanderung an der Leine geführt. - Keystone

Wie kann ich einen Kuh-Angriff verhindern?

Eigentlich sind Kühe keine aggressiven Tiere. Sie attackieren Menschen nur, wenn sie sich oder ihre Jungen in Gefahr sehen. Beim Wandern sollte man aber doch auf folgende Punkte achten:

- Hunde sollen an der Leine geführt werden.

- Man soll ruhig auf die Tiere zugehen und eine Sicherheitsdistanz einhalten.

- Auf keinen Fall Kälber berühren.

- Die Kühe nicht direkt ansehen, lieber den Blick leicht abwenden oder senken.

Die Fachfrau der BUL weiss aber auch, dass es einige Irrglauben bezüglich der Provokation von Kühen gebe. Allen voran, dass die Tiere von grellen Farben wie etwa gelb oder rot gereizt werden. Sie kann beruhigen: «Man darf jederzeit mit einer roten Jacke wandern gehen, denn Kühe sind farbenblind.»

Wie reagieren, wenn es bedrohlich wird?

- Sich langsam und ruhig von den Kühen zurückziehen.

- Allenfalls hinter einem Baum oder einem grossen Stein Schutz suchen.

- Etwas an den Boden werfen, denn das kann die Aufmerksamkeit der Kuh kurz auf sich ziehen. In dieser Zeit sollte man flüchten.

- Lieber aufwärts als abwärts flüchten, Kühe sind beim Bergaufwärtsgang eher träge.

Allgemein gilt jedoch: Sich beim Überqueren von Wiesen möglichst ruhig verhalten und auf die Bewegungen der Herde achten. Am besten ist es, die Kuhherde möglichst grosszügig zu umgehen und den offiziellen Wanderwegen folgen.

Wanderwegbeschreibung
Tafeln mit den Wanderweg-Zielen. - Keystone
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