Die Visualisierung dient einerseits der Förderung der eigenen Wünsche und Ziele. Andererseits kann sie aber auch dabei helfen, Ängste jeglicher Art zu überwinden.
Junge sitzt in Ecke
Die Angst vor der Angst ist eine der Ängste, die am hartnäckigsten ist. - Unsplash
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Das Wichtigste in Kürze

  • Viele Menschen leiden unter Angst- und Panikstörungen.
  • Die Angst vor der Angst ist dabei meistens der grösste Stressfaktor.
  • Diese können wir in den Griff bekommen durch Visualisierung.

Wenn Sie an immer wiederkehrenden Ängsten leiden, dann kennen Sie bestimmt das Phänomen der Angst vor der Angst. Wir haben Angst, dass wir in einer bestimmten Situation von der Angst übermannt werden.

Ganz egal, ob es sich dabei um Prüfungsangst handelt, eine jahrelange Panikstörung, Angst vor geschlossenen Räumen oder Flugangst – es gibt ein Werkzeug, das bei jeder Art von Angst- und Panikstörung sehr helfen kann:

Positive Visualisierung.

Drei Schritte, wie Sie diese Technik anwenden können:

Worst Case versus Best Case

Viele von uns, besonders aber Angstpatienten, haben ihr Gehirn darauf trainiert, sich vor einer gefürchteten Situation schon im Vorfeld immer das schlimmstmögliche Szenario im Kopf auszumalen.

Wir tun dies, um uns auf das Worst-Case-Szenario vorzubereiten, sollte es wirklich eintreten. Wir glauben, uns so vor etwas zu schützen oder die Enttäuschung über das Ausgehen der Situation bereits im Vorfeld etwas abzuschwächen.

Jedoch steigern wir uns dadurch nur noch mehr in die Angst hinein und verstärken negative Gefühle.

fröhliche Frauen
Indem Sie sich statt des Worst-Case- das Best-Case-Szenario vorstellen, wird plötzlich eine komplett andere Perspektive eingenommen. - Unsplash

Versuchen Sie stattdessen, sich einmal das bestmögliche Szenario auszudenken. Wie würde die Situation, vor der Sie sich befinden, bestenfalls aussehen?

Visualisierung

Schliessen Sie die Augen und stellen Sie sich ganz genau vor, wie Sie die Situation erleben möchten. Versuchen Sie dabei Ihr Ego auszuschalten, das sich immer wieder mit dem Worst-Case-Szenario befassen möchte.

Es ist völlig normal, dass das erstmal passieren wird, denn Ihr Gehirn ist sich die neue, positive Sichtweise noch nicht gewohnt.

Visualisieren Sie also so genau wie möglich, wie sich das bevorstehende Ereignis bestenfalls abspielen soll. Von Anfang bis zum Schluss.

Fühlen mit allen Sinnen

Während Sie sich das Best Case visualisieren, nehmen Sie gleichzeitig wahr, wie Sie sich bestenfalls in dieser Situation fühlen. Auch wenn das ungewohnt scheint, weil Ihr Gehirn in dieser Situation (noch) ein anderes Gefühl gewohnt ist, tun Sie es trotzdem.

Fühlen Sie, wie wohl, wie frei, wie gut Sie sich fühlen. Setzen Sie zudem alle Ihre Sinne ein. Was hören Sie? Was riechen Sie? Was schmecken Sie? Tauchen Sie so tief es geht gedanklich in diese Situation ein.

fröhlicher, junger Mann
Positive Visualisierung kann enorm dabei helfen, Ängste zu überwinden. - Unsplash

Mit dieser Übung werden in unserem Glaubenssystem neue Verknüpfungen installiert.

Denn unser Gehirn kann nicht unterscheiden, ob eine Situation gerade real stattfindet oder ob es eine Imagination ist. Wenn wir das Gesehene vor unserem inneren Auge sehen und mit allen unseren Sinnen fühlen, dann empfindet unser Gehirn das als wahr.

Und plötzlich merkt es, dass diese Situation, vor der wir uns fürchten, eigentlich gar keine Gefahr bedeutet.

Je öfter Sie diese Übung machen, desto schneller werden alte Verhaltensweisen und Gedankenmuster durch neue, positive überschrieben. Die Angst wird weniger, bis sie schliesslich ganz verschwindet.

Marina Persano
Die Autorin Marina Persano. - zVg

Die 31-jährige Journalistin und Expertin für Manifestation schreibt für Nau.ch und auf ihrem Instagram-Account @marina.persano darüber, wie wir mit der Macht unserer Gedanken unser bestes Leben erschaffen.

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