Die Energiekrise ruft nach einer ökologischen und sozialgerechten Energiewende, findet Klimastreik Schweiz. Ein Gastbeitrag.
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Heizungen könnten in Zukunft hohe Nebenkosten verursachen. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweiz steckt wegen der fossilen Brennstoffe in einer Energiekrise.
  • Der Ausbau von Wasser-, Solar- und Windenergie wurde jahrelang blockiert.
  • Klimastreik Schweiz fordert deshalb: Wir brauchen jetzt eine Energiewende!

Die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg zeigen deutlich, dass die Schweiz enorm abhängig von fossilen Brennstoffen ist. Nur wegen dieser Abhängigkeit und dem Willen, am fossilen Status Quo festzuhalten, stecken wir heute in einer Energiekrise.

Das Durchsetzen von nachhaltigen Alternativen hätte verhindert, dass der Schweizer Strompreis nächstes Jahr im Durchschnitt um 27 Prozent ansteigen wird. Der Ausbau dieser nachhaltigen Alternativen wie Wasser-, Solar- und Windenergie wurde aber jahrelang vor allem von bürgerlichen Parteien und einer starken fossilen Lobby blockiert.

Die Verursacher*innen sollen bezahlen

Warum sollen ausgerechnet wir noch höhere Energiepreise zahlen, wenn es doch eigentlich (fossile) Konzerne sind, die durch ihre Zukunftsstrategien von gestern für die Energiekrise von heute mitverantwortlich sind? Es braucht jetzt eine radikale Veränderung. Es sollen die zahlen, die dafür verantwortlich sind, und nicht diejenigen, die jetzt schon Mühe damit haben, dass am Ende des Geldes noch zu viel Monat übrig ist.

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Der Klimastreik Schweiz setzt sich für nachhaltige Energien ein. - zvg / Klimastreik Schweiz

Denn wie kann es sein, dass schon wieder Gewinne privatisiert und Verluste sozialisiert werden? Während vielen Menschen die Stromrechnung um die Ohren flog, kündigte der Bund Anfang September an, dem Energiekonzern Axpo eine Finanzspritze im Wert von 4 Milliarden Franken zu verabreichen, um ihn vor dem Kollaps zu retten - und das ohne jegliche Verpflichtungen zum Einhalten der Klimaziele. So produzieren zum Beispiel die Kraftwerke der Axpo in Italien pro Jahr durchschnittlich immer noch 3 Millionen Tonnen schädliches CO2.

Wir fordern, dass die Axpo und andere Energieunternehmen verpflichtet werden, die Wind- und Solarenergie in ihrer Energieproduktion schnellstmöglich auszubauen, um die Pariser Klimaziele zu erreichen!

Energiewende statt individualisierte «Lösungen»

Der «Lösungsvorschlag» des Bundes ist, kälter zu duschen und das Licht zu Hause ja nicht länger als nötig brennen zu lassen. Das bestätigt einmal mehr, dass die institutionelle Politik weder den Ernst der Lage begriffen hat, noch nachhaltig handeln will. Denn diese Massnahmen halten Energie- und Rohstoffkonzerne nicht davon ab, ihre Milliardengewinne auf Kosten von uns und unseren Lebensgrundlagen einzustreichen. Stattdessen schieben sie die Verantwortung auf uns alle ab.

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Die Strompreise sind im letzten Jahr massiv gestiegen, was auch die hiesige Inflation antrieb. - Keystone

Und nicht nur das: Der Bundesrat giesst noch literweise Öl ins Feuer, indem er in Birr (AG) ein neues Öl- und Gaskraftwerk bauen lässt.

Es darf nicht sein, dass in einer Zeit, in der Flüsse austrocknen, Wälder in Flammen stehen, ganze Landteile unter Wassermassen verschwinden und immer und immer mehr Auswirkungen der Klimakrise sicht- und spürbar werden, ernsthaft überhaupt noch in Erwägung gezogen wird, das Stromnetz der Schweiz mit neuen Gaskraftwerken zu speisen.

Stattdessen brauchen wir jetzt eine Energiewende. Wir müssen weg von fossilen Brennstoffen und hin zu erneuerbaren Energien; weg von einer Wirtschaft, die immer mehr wachsen muss, hin zu einer solidarischen ökologischen Welt, in der Menschen über den Profit gestellt werden.

Denn weniger Wachstum heisst auch weniger Energieverbrauch. Komm deshalb auch du am 8. Oktober, 14:00 Uhr, nach Birr, um gegen Öl- und Gaskraftwerke zu protestieren!

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