Es braucht keinen staatlichen Zwang ökologische Produkte zu fördern.
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Hans-Ulrich Bigler ist gegen die beiden Agrarinitiativen. - zvg
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Initiativen «Fair-Food» und «Für Ernährungssouveränität» sind zu extrem formuliert.
  • Anstatt über neue Initiativen zu diskutieren, sollten wir die bestehenden Verfassungsartikel umsetzen.

Im Kern kann ich die Anliegen der beiden Agrar-Initiativen («Fair-Food» und «Für Ernährungssouveränität») nachvollziehen. Beide Initiativen wollen eine nachhaltige Landwirtschaft mit fairen Arbeitsbedingungen fördern. Sie sind jedoch zu extrem formuliert und schiessen damit am Ziel vorbei. Es ist ein Ding der Unmöglichkeit, ausländischen Produzenten Schweizer Produktionsmethoden aufzuzwingen. Ganz zu schweigen vom bürokratischen und finanziellen Aufwand, der ein solcher staatlicher Kontrollapparat mit sich bringen würde. Dies ginge zulasten der Konsumentinnen und Konsumenten und würde die Lebensmittelpreise massiv in die Höhe treiben.

Darüber hinaus braucht es keinen staatlichen Zwang, um ökologische Produkte zu fördern. In den letzten fünf Jahren hat sich beispielsweise der Umsatz von Bio-Produkten nahezu verdoppelt. Dieser Trend wird sich auch in den nächsten Jahren fortsetzen. Dies zeigt ganz klar, wir brauchen kein staatliches Essdiktat, um uns in eine nachhaltige Zukunft zu bewegen. Ohne staatlichen Zwang wird auch die Wahlfreiheit garantiert. Jeder Konsument, jede Konsumentin ist mündig und soll selbst entscheiden können, welche Lebensmittel er oder sie kaufen möchte.

Letztendlich ist die Grundlage für eine nachhaltige Landwirtschaft mit fairen Arbeitsbedingungen bereits mit dem im letzten Jahr vom Volk angenommenen Verfassungsartikel «Für Ernährungssicherheit» geschaffen worden. Anstatt über neue extreme Initiativen zu diskutieren, sollten wir uns darauf konzentrieren, die bestehenden Verfassungsartikel umzusetzen und so eine ökologische, tierfreundliche und faire Landwirtschaft zu fördern.

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