Katharina Gallizzi (Grüne) sitzt im Berner Stadtrat. Im Gastbeitrag erklärt sie, weshalb es diese für das Erreichen der Klimaziele in der Stadt Bern braucht.
Bern Politik Grüne Katharina Gallizzi
Katharina Gallizzi ist seit 2015 für das Grüne Bündnis im Berner Stadtrat. - Katharina Gallizzi

Das Wichtigste in Kürze

  • Katharina Gallizzi (Grüne) äussert sich zum Zusammenhang von Treibhausgasen und Ernährung.
  • Eine Reduktion des CO2-Ausstosses sei auch über eine nachhaltige Ernährung zu erreichen.
  • Für das Erreichen der Berner Klimaziele müssen alle ihren Beitrag leisten.
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Im Klimareglement der Stadt Bern ist festgelegt, dass möglichst ab 2035 auf dem ganzen Stadtgebiet weniger Treibhausgase freigesetzt werden sollen, als hier gebunden werden. Um dieses Ziel zu erreichen, muss der CO₂-Ausstoss in allen Lebensbereichen reduziert werden.

Ein grosses Potenzial gibt es hier bei unserer Ernährung, denn sie hat einen enormen Einfluss auf den globalen Ausstoss von Treibhausgasen. Laut WWF Deutschland sind bis zu 37 Prozent der weltweiten Emissionen auf das Ernährungssystem zurückzuführen.

Foodwaste
Mit verschiedenen Instrumenten kann man Foodwaste entgegenhalten. (Symbolbild) - Pexels

Dazu tragen auf der einen Seite direkte Emissionen bei, wie Methan, das von Wiederkäuern und Reisfeldern ausgestossen wird, oder CO₂, das in der Landwirtschaft und beim Transport durch die Verbrennung von Treibstoffen entsteht.

Auf der anderen Seite spielen aber auch indirekte Emissionen eine Rolle, die beispielsweise durch die Abholzung der Regenwälder für die Bereitstellung von Ackerfläche entstehen.

Umweltbelastung durch Verhaltensänderung in der Ernährung beeinflussen

Eine Reduktion der Emissionen im Bereich Ernährung wäre einfach zu erreichen: 40 Prozent der Belastung ist auf den Verzehr von tierischen Produkten zurückzuführen und weitere 23 Prozent entstehen durch Foodwaste, also durch die Lebensmittel nicht verzehrt, sondern einfach weggeworfen werden.

Die Umweltbelastung, die durch unsere Ernährung verursacht wird, ist also nicht einfach ein Naturgesetz, sondern sie könnte durch eine Verhaltensänderung enorm beeinflusst werden.

Motion setzt sich für Reduktion von Foodwaste ein

Hier setzt eine Motion der GB/JA!-Fraktion an, die am letzten Donnerstag im Berner Stadtrat angenommen wurde. Sie fordert, dass die Stadt mit gutem Beispiel vorangeht und in ihren Kantinen oder an Anlässen, die sie organisiert, biologische, regionale, saisonale, sozial nachhaltige und vegetarische oder vegane Speisen anbietet, weil diese nachweislich eine geringere Umweltbelastung verursachen.

Ernährung
Hülsenfrüchte sind besonders geeignet für eine nachhaltige Ernährung. - Unsplash

Gleichzeitig soll eine Strategie zur Reduktion von Foodwaste erarbeitet werden. Auch bei Veranstaltungen im öffentlichen Raum sowie bei Leistungsvertragspartner*innen der Stadt sollen solche Richtlinien gelten, wenn auch etwas weniger strikt.

Klimaziele lassen sich nur gemeinsam erreichen

Der Grundstein für diese Forderung wurde bereits im «Masterplan nachhaltige Ernährung» gelegt. Durch die Überweisung der Motion soll nun aber gewährleistet werden, dass dem Ausarbeiten von Konzepten und Reglementen auch Taten folgen.

Bereitet dir der Klimawandel Sorgen?

Damit wir die Klimaziele erreichen, müssen alle ihren Beitrag leisten. Allen voran sollte die Stadt Verantwortung übernehmen und dort, wo sie es beeinflussen kann, ein nachhaltiges Ernährungsangebot bereitstellen.

Zur Autorin: Katharina Gallizzi, 47, ist seit 2015 für das Grüne Bündnis im Berner Stadtrat. Sie war Mitglied in mehreren Kommissionen, darunter während 4,5 Jahren in der Kommission für Planung, Verkehr und Stadtgrün (PVS). Sie ist Biologin, arbeitet als Bereichsleiterin im Bundesamt für Statistik und wohnt in Bern-Bümpliz.

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