Zürich: Letzipark-Bewohnende wehren sich gegen Autoposer
Das Wichtigste in Kürze
- Die Bewohnenden von Letzipark und Stützli-Wösch wehren sich gegen das Motorengeheul.
- Sie haben genug von den Autoposern und fordern die Polizei zum Handeln auf.
- Doch die geforderten Lärmblitzer verfügen über keine gesetzliche Grundlage.
Die Bewohnerinnen und Bewohner rund um die Zürcher Hohlstrasse haben die Schnauze voll. Besonders am Wochenende werden sie von Autoposern regelmässig aus dem Schlaf gerissen. Nun wehren sie sich und lancieren eine Petition.
Einer der Mitinitianten ist Rainer Kment, der seit anderthalb Jahren in einem Neubau an der Hohlstrasse lebt. «Trotz dreifach verglasten Fenstern höre ich das Motorengeheul», nervt er sich gegenüber dem «Tagesanzeiger». Das Schlafen bei offenem Fenster sei unmöglich geworden. Die von ihm ins Leben gerufene Petition haben bis heute mehr als 400 Personen unterzeichnet.
Messungen belegen die Sorgen der Anwohnenden
Als im Herbst 2020 während elf Tagen Lärmmessungen durchgeführt wurden, bestätigten sich die Voten der Anwohnerinnen und Anwohner. Mit bis zu 99 Dezibel – vergleichbar mit einem Presslufthammer – rasten die Autos über die Hohlstrasse. Dies geht aus dem Bericht der Stadt Zürich hervor, die die Messung durchführte.
Sollen Lärmblitzer auch in der Schweiz eingesetzt werden?
Polizei sind die Hände gebunden
Man wisse vom Autoposer-Hotspot in Zürich Altstetten, bestätigte der Mediensprecher der Stadtpolizei Zürich dem «Tagesanzeiger». Aber es sei schwer, gegen die aufheulenden Motoren und quietschenden Reifen vorzugehen.
Fehlende Gesetzesgrundlage
Die Bewohnenden der Hohlstrasse fordern nun den Einsatz von Lärmblitzern. Dafür fehlt jedoch in Zürich die Gesetzesgrundlage. Zwar verkündete die Stadt Zürich Mitte Juli, dass man einen Pilotversuch vorbereite. Von einem ständigen Einsatz sind die Behörden aber noch weit entfernt.
Ganz anders im Kanton Baselland und in den Städten Genf und Lausanne. Dort kommen die Lärmblitzer regelmässig zum Einsatz, auch wenn sie noch keine Bussen nach sich ziehen. Das Bundesamt für Umwelt wertet bereits die Daten dieser Pilotversuche aus. Jedoch dürfte es noch Jahre dauern, bis Lärmblitzer über eine gesetzliche Grundlage verfügen.