Stadt Zürich

Zürcher Stadtrat will keine «blühenden Baustellen»

Keystone-SDA Regional
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Zürich,

Der Zürcher Stadtrat hält es für keine gute Idee, Baustellen zu begrünen. Das Aufstellen von Pflanzentöpfen wird als zu aufwendig angesehen.

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Blick auf die Stadt Zürich. - keystone

Baustellen zu begrünen, hält der Zürcher Stadtrat für eine schlechte Idee. Das Aufstellen von Pflanzentöpfen sei ein zu grosser Aufwand und könne die Sicherheit gefährden. Jugendliche hatten sich in einem Jugendvorstoss «blühende Baustellen» gewünscht.

Eine Baustelle, wie sie sich die Jugendlichen der Stadt Zürich wünschen, ist von aussen gar nicht mehr als Baustelle erkennbar. Stattdessen Efeu oder Glyzinien am Gerüst, Gebüsch als Sichtschutz und Lianen, die von den Leitungen hängen.

An der ersten städtischen Jugendkonferenz, die im Winter stattfand, formulierten sie deshalb ihren Wunsch nach «blühenden Baustellen». Ihnen sei aufgefallen, dass es in Zürich «extrem viele» Baustellen gebe. Diese bleiben dazu «oft super lange an einem Ort».

Da wäre es doch möglich, ein zentrales «Pflanzenlager» einzurichten, von wo aus mobiles Grün auf die Baustellen verteilt würde, heisst es im Jugendvorstoss.

Der Stadtrat befasste sich mit dem Wunsch – und erteilte ihm kürzlich eine Absage. Die «blühenden Baustellen» könnten aus mehreren Gründen nicht sinnvoll umgesetzt werden.

Sicherheitsbedenken und Platzmangel

Der Platz auf städtischen Baustellen sei ohnehin schon beschränkt. Die Fläche werde so gering wie möglich gehalten, damit die Bevölkerung nicht zu sehr beeinträchtigt werde. Platz für Pflanzenmodule bleibt da gemäss Stadtrat nicht.

Zudem könnten Pflanzenmodule die Verkehrssicherheit gefährden, weil sie die Sicht versperrten. Auch vom Aufwand her winkt der Stadtrat ab: Die Module müssten aufgestellt, bei fortschreitender Baustelle immer wieder verschoben und zudem regelmässig gegossen werden.

Das Giessen würde wohl von Fahrzeugen mit Wassertanks erledigt, die dann im Sommer alle zwei Tage quer durch die Stadt kurven müssten. Es sei deshalb fraglich, ob «blühende Baustellen» eine positive Auswirkung auf die CO2-Bilanz hätten. Nach dem Stadtrat wird sich auch das Parlament noch mit dem Jugendvorstoss befassen.

Rund 100 Jugendliche hatten an der ersten städtischen Jugendkonferenz vom 24. November 2023 teilgenommen. Dabei formulierten sie sieben Jugendvorstösse, die sie dem Gemeinderat und Stadtrat vorlegen wollen.

Bei den anderen Vorstössen geht es um günstigere ÖV-Tickets für Jugendliche, offene Turnhallen und eine Meldestelle für Diskriminierungsfälle.

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Kommentare

User #4645 (nicht angemeldet)

In Zürich sollte mal geprüft werden, wieso kleinste Baustellen Wochen- oder Monatelang dauern. Oder wieso wegen einer Baustelle der ganze Verkehr in einem Quartier lahmgelegt werden muss. Hofwiesenstrasse war nun über 1 Woche sinnlos gesperrt, obwohl die Bauarbeiten beim Bucheggplatz erst heute anfingen. Bauarbeiten bei denen der ganze Auto- und sogar Veloverkehr Richtung Oerlikon blockiert wird, aber der VBZ Bus kann / darf dort problemlos weiterhin fahren. Dann kann man auch nicht beim Milchbuck Richtung Oerlikon, auch alles gesperrt. Von der Hardbrücke nach Oerlikon habe ich über 30 Minuten gebraucht. Aber mir war es egal, meine Lieblingsmusik lief, die Klimaanlage kühlte angenehm, es soll sich einfach kein Grüner darüber beschweren, wenn die Grünen selbst den grössten Stau verursachen, obwohl er nicht nötig ist.

User #4750 (nicht angemeldet)

Man könnte Baustellen kompetenter planen und führen statt einfach zuzuschauen wie für eine einfach Strassenbaustelle Monate vergehen ohne dass vorwärts gemacht wird...

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