Die Staatsanwaltschaft Zürich erhebt gegen drei Deutsche Anklage wegen Wirtschaftsspionage und Verstosses gegen das Bankgeheimnis. Die Beschuldigten bestreiten die Vorwürfe.
Bank J. Safra Sarasin
Das Logo der Bank J. Safra Sarasin. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zürcher Staatsanwaltschaft klagt drei Deutsche an.
  • Sie sollen Wirtschaftsspionage betrieben und gegen das Bankgeheimnis verstossen haben.
  • Unter den Angeklagten befinden sich zwei ehemalige Mitarbeiter der Bank J. Safra Sarasin.

Ein Stuttgarter Anwalt und zwei ehemalige Mitarbeiter einer Schweizer Bank sollen illegal interne Bankunterlagen an deutsche Gerichte und Behörden weitergegeben haben, berichtet «Focus» . Deswegen erhebt die Staatsanwaltschaft Zürich gegen die drei Deutschen Anklage – wegen Wirtschaftsspionage und Verstosses gegen das Bankgeheimnis.

Die Beschuldigten bestreiten die Vorwürfe und verweisen darauf, dass die Unterlagen wesentlich zur Aufklärung eines der grössten Steuerskandale in Deutschland beigetragen haben. Hintergrund ist ein Rechtsstreit zwischen der Privatbank J. Safra Sarasin und einem Drogerieunternehmen, das über die Bank in Geschäfte investierte und dabei nach eigenen Angaben falsch beraten worden sei.

Der Anwalt des Unternehmens nahm von den oben genannten ehemaligen Mitarbeitern der Bank belastende Dokumente entgegen, nutzte sie für den Rechtsstreit und gab sie an deutsche Behörden weiter. Im Mai 2017 verurteilte das Landgericht Ulm J. Safra Sarasin zur Schadenersatzzahlung von 45 Millionen Euro. Dagegen ging die Bank in Berufung.

Den drei Deutschen drohen in der Schweiz nun Haftstrafen von mehr als drei Jahren.

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