Der Prozess am Zürcher Obergericht hat ohne Brian K. begonnen. Als Grund gab sein Anwalt die «schwierigen bis unterträglichen Haftbedingungen» an.
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Der berühmteste Häftling der Schweiz kommt unerwartet bereits am Freitag frei. - SRF
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Das Wichtigste in Kürze

  • Hauptakteur Brian K. fehlt am Mittwochmorgen zum Prozessauftakt am Zürcher Obergericht.
  • Der 25-jährige Häftling sei nicht in der Lage, der Gerichtsverhandlung beizuwohnen.
  • Sein Anwalt forderte die sofortige Haftentlassung von Brian K.

Der Prozess am Zürcher Obergericht gegen Brian K. alias «Carlos» hat am Mittwoch ohne den Hauptakteur begonnen. Der 25-Jährige hat sich von der Teilnahme am Prozess dispensieren lassen.

Grund für die Dispensation sind die langjährigen Haftbedingungen, die Brian K. als «schwierig bis unerträglich» empfindet. Er sei deshalb nicht in der Lage, am Prozess teilzunehmen, sagte der Richter gleich zu Beginn.

Obwohl die Haftbedingungen in der Vergangenheit auch gerichtlich als zu hart gerügt wurden, wich der Zürcher Justizvollzug bisher nicht davon ab. Einer seiner drei Anwälte forderte zu Beginn des Prozesses deshalb die sofortige Haftentlassung von Brian. Es seien «Folter-Haftbedingungen», sagte der Anwalt.

Brian muss sich vor Gericht verantworten, weil er im Gefängnis Pöschwies mehrere Polizisten, Mithäftlinge und Mitarbeiter angriff. Im November 2019 hatte ihn das Bezirksgericht Dielsdorf deshalb zu einer Freiheitsstrafe von 4 Jahren und 9 Monaten verurteilt.

Statt diese Jahre normal abzusitzen, verknurrte ihn das Gericht aber zu einer Therapie hinter Gittern. Es verurteilte Brian zu einer stationären, therapeutischen Massnahme nach Artikel 59 des Strafgesetzbuches, auch «kleine Verwahrung» genannt. Der Staatsanwalt hatte eine ordentliche Verwahrung ohne Therapie gefordert.

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