Seit dem Start der Gratistests für Geschlechtskrankheiten im vergangenen Juni haben sich 3152 junge Zürcherinnen und Zürcher lassen.
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Die Stadt Zürich bietet seit einem Jahr an, Geschlechtskrankheiten kostenlos testen zu lassen. - Depositphotos

Die Stadtzürcher Gratistests für Geschlechtskrankheiten werden rege genutzt: 3152 Mal liessen sich junge Zürcherinnen und Zürcher seit Projektstart im vergangenen Juni kostenlos auf Chlamydien, Syphillis oder HIV testen. Die meisten positiven Tests gab es bei Chlamydien.

Chlamydien wurden bei den Gratistests 124 Mal festgestellt. Bei Syphillis waren es seit Projektstart vor einem Jahr neun Fälle. Dazu kamen vier HIV-Infektionen, wie aus den Zahlen der Stadt vom Montag hervorgeht. Unter den Ratsuchenden waren 53 Prozent Männer, 44 Prozent Frauen und 3 Prozent non-binäre oder andere Personen.

Das Pilotprojekt wird noch bis 2026 weitergeführt. Es richtet sich an Zürcherinnen und Zürcher bis 25 Jahre und an ärmere Einwohnerinnen und Einwohner mit Kultur-Legi.

Andreas Hauri
Das Projekt zeigt, dass das niederschwellige Angebot stark genutzt wird, erklärt Stadtrat Andreas Hauri (GLP) in einer Mitteilung. - Grünliberale Stadt Zürich

Die Stadt ist bisher zufrieden. Das Projekt zeige, dass das niederschwellige Angebot stark genutzt werde, wird Stadtrat Andreas Hauri (GLP) in einer Mitteilung zitiert. Die Tests würden dazu beitragen, sexuell übertragbare Infektionen einzudämmen.

Kostenloses Angebot sorgt für rege Nutzung

Eine Befragung des Testpublikums zeigte, dass 83 Prozent sich «weniger oft oder gar nicht» testen lassen würde, wenn es das aktuelle Gratis-Angebot nicht gäbe.

Von den Krankenkassen werden solche Tests bei Personen ohne Symptome nur in Ausnahmefällen übernommen. Bei jungen Menschen mit tiefem Einkommen und gleichzeitig hoher Franchise sind 260 Franken aber ein Problem – so dass häufig auf den Test verzichtet wird.

Die Stadt Zürich, in der besonders viele junge und somit sexuell aktive Menschen leben, hat in Sachen Geschlechtskrankheiten einen unrühmlichen Spitzenplatz. In keiner anderen Region des Landes gibt es so viele Fälle von Geschlechtskrankheiten wie hier.

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