Eine kleine Zigarette sorgt in Zürich für qualmende Köpfe: Der CBD-Trend hat die Restaurant-Terrassen erreicht – und ist nicht überall willkommen.
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Eine Nau.ch-Leserin muss nach Beschwerden anderer Gäste eines Zürcher Restaurants auf das Weiterrauchen ihrer CBD-Zigarette verzichten. (Symbolbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Nau.ch-Leserin muss bei einem Zürcher Restaurant ihre CBD-Zigarette ausmachen.
  • Grund: Andere Gäste beschweren sich über den Qualm der legalen Hanf-Zigarette.
  • Ihre Begleitung darf den herkömmlichen Glimmstängel weiterrauchen. Zurecht?
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Sie sehen aus wie eine normale Zigarette, riechen aber wie ein Joint: CBD-Zigis sorgen in Zürcher Restaurants derzeit für Zoff. Denn immer mehr Kunden zünden sich einen Glimmstängel von «Heimat» & Co. an, um zu entspannen.

Das ist zwar völlig legal, immerhin können die THC-freien Glimmstängel bei Coop, Denner und Kiosken gekauft werden. Doch der Tischnachbar auf der Beizen-Terrasse glaubt, neben einem Kiffer zu sitzen.

So geschehen bei Nau.ch-Leserin L.H.* Sie gönnt sich vor wenigen Tagen auf einer Terrasse an der hippen Zürcher Europaallee einen Apero.

Andere Gäste stören sich am Qualm der CBD-Zigarette

«Hier habe ich schon mehrfach CBD-Zigis geraucht, und das war nie ein Problem», sagt sie.

Nicht so dieses Mal. «Plötzlich stand die Kellnerin vor mir und meinte, ich dürfte hier keine Heimat rauchen.»

Der Grund: Man habe Reklamationen von anderen Gästen erhalten. H.* macht ihre Hanf-Zigarette aus, zeigt Verständnis. «Was ich aber nicht verstehe, ist, dass meine Begleitung ihre normalen Zigaretten weiterrauchen durfte.»

CBD
An der Zürcher Europaallee wurde die Nau.ch-Leserin zurechtgewiesen. - zvg

Beim Restaurant erklärt man auf Anfrage, man wisse zwar, dass der CBD-Konsum legal sei. «Leider ist es aber kaum möglich, den Unterschied zwischen CBD und Cannabis am Geruch zu erkennen. Aufgrund des immer noch illegalen Konsums von Cannabis haben unsere Mitarbeiter den Gast darauf aufmerksam gemacht.» Es dauere wohl noch einige Zeit, bis die CBD-Zigis «zum Alltag gehören».

«Den Konsum von Cannabis ganz verbieten»

Bei der Zürcher Bar- & Club-Kommission zeigt man Verständnis fürs Verbot. Das sei simpler, als jeweils zu prüfen, ob es sich «um eine CBD-Zigarette, einen CBD-Joint oder um Drogenhanf handelt», so Sprecher Alexander Bücheli.

Denn: Während CBD beruhigt, ist THC ein Rauschmittel. Das legale CBD wirkt sich weder auf die Wahrnehmung noch auf die Auffassungsgabe aus.

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Blick auf eine Packung CBD-Zigaretten der Marke «Heimat Tabak und Hanf».
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Nau.ch-Leserin L.H. musste ihre legale CBD-Zigi in einem Restaurant an der Zürcher Eurpaallee ausmachen. (Symbolbild)
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Deren Begleitung durfte ihre herkömmliche Zigarette jedoch weiterrauchen. Alexander Bücheli, Mediensprecher Bar & Club Kommission Zürich, sieht im generellen Verbot vom Cannabis-Konsum eine

Dürfen Restaurants also ein Verbot gegen den Konsum von legalen Hanf-Zigis aussprechen?

«Wie die einzelnen Betriebe den Umgang mit CBD-Zigaretten handhaben, obliegt der unternehmerischen Freiheit». Das sagt Daniela Kimmich von der Gastrosuisse gegenüber Nau.ch. Sie ergänzt: «Zu beachten sind kantonale Unterschiede bei der Umsetzung der Vorschriften.»

Rauchen Sie?

*Name der Redaktion bekannt

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