Zürcher Bahnhofstrasse gehört zu teuersten Shoppingmeilen weltweit

Prada, Gucci und Cartier: Wer an diesen Einkaufsstrassen shoppen will, muss ordentlich in die Tasche greifen. Doch auch die Händler selbst müssen einen saftigen Betrag abdrücken.

Das Immobilienberatungsunternehmen Cushman & Wakfield hat ein Ranking der teuersten Shoppingpflaster weltweit veröffentlicht. Wieder in den Top Ten dabei: die Zürcher Bahnhofstrasse.

Mit Ladenmieten von bis zu 9000 Franken pro Quadratmeter und Jahr belegt die Einkaufsmeile wie bereits letztes Jahr den siebten Platz. Gegenüber der «Handelszeitung» sagt Gabriela Brandenberg, Head Office and and Retail Services bei SPGI Zurich: «Die Lage zeigt sich stabil, Branchen wie Luxus und Schönheit fallen weiterhin durch die grosse Nachfrage für Ladenflächen auf.»

Die Anforderungen nach der perfekten Location werden aber höher. Brandenberg erklärt: «Als Optimum gilt eine ebenerdige Lage mit breiter Schaufensterfront, hohen Decken und einer Grösse von hundert Quadratmetern oder leicht darunter.» Stimmt das alles, so werde bei Neuabschlüssen eine Topmiete von 9243 Euro (umgerechnet 8902 Franken) pro Jahr und Quadratmeter bezahlt.

Auch von höheren Energiepreisen und steigenden Mietkosten lassen sich Luxushändler demnach nicht abschrecken. Anders sieht das bei den Anbietern in der Mittelpreislage aus. Da verspüre man ein abnehmendes Interesse. «Hier sind Händler und Brand sehr preissensibel geworden», so Brandenberg.

So musste beispielsweise das Manor-Warenhaus im Jahr 2020 aufgrund steigender Mietpreise seine Pforten schliessen. Das Gebäude wurde in ein modernes Einkaufzentrum umgebaut. Eingezogen sind Kleiderläden wie Massimo Dutti und & Other Stories oder aber auch ein Store von Bugatti.

Nebst Manor musste im Sommer 2022 auch das Modehaus Modissa dicht machen. Und im nächsten Jahr folgt das Traditionsgeschäft Jelmoli.

Der Wirtschafts- und Sozialpsychologe Christian Fichter äusserte Anfang des Jahres aufgrund der Entwicklung gegenüber Nau.ch bereits Bedenken. Die Bahnhofstrasse werde «uniformer» und nur noch «Einheitsbrei auf preislich höchstem Niveau» bieten, meinte er.

Eindrücklich: Im Ranking vor der Zürcher Bahnhofstrasse sind ausschliesslich grosse Metropolen. Platz eins belegt New York mit der Upper 5th Avenue. Dort zahlt man für eine Ladenmiete pro Quadratmeter und Jahr auch mal über 20'000 Franken.

Auf Rang zwei ist die italienische Modestadt Mailand mit der Via Montenapoleone. Und dicht dahinter liegt Hongkong mit der Shoppingmeile Tsim Sha Tsui.

Die New Bond Street in London schafft es mit Rang vier knapp nicht unter die ersten drei. Die Pariser Champs-Élysées belegen den fünften Platz, gefolgt von Tokio mit der Shoppingmeile Ginza auf Rang sechs.

Nach Zürich unter den übrigen Top Ten befinden sich: die Pitt Street Mall in Sydney, Seouls Myeongdong und Wien mit dem Kohlmarkt.