Zoo Zürich trauert um an Leukämie gestorbenen Koala Mikey

Der Zoo Zürich hat letzte Woche völlig unerwartet einen seiner Bewohner verloren: Das beinahe vierjährige Koala-Männchen Mikey. Obwohl die Todesursache noch nicht bekannt ist, geht der Zoo von einer Leukämie-Erkrankung aus.

Robert Zingg, Kurator im Zoo Zürich, zeigt sich betroffen über den Todesfall im Australien-Gehege. Obwohl es allgemein bekannt sei, dass die australischen Beuteltiere an krebsähnlichen Erkrankungen leiden könnten, hätte niemand damit gerechnet.

Schon kurz nach der tierärztlichen Untersuchung starb das Tier. Für viele eher unverständlich, doch Zingg erklärt: «Tiere zeigen generell ungern Schwäche. Denn wenn man Schwäche zeigt, ist man ein bevorzugtes Opfer.»

Aus diesem Grund zeigte wohl auch Mikey keinerlei Anzeichen von Schmerzen. Dies macht es auch für die Tierärzte um einiges schwerer, bei Wildtieren eine Erkrankung oder Verletzung festzustellen, erklärt Zingg. Auch bei vorausgegangenen Untersuchungen, welche im Zoo zweimal wöchentlich stattfinden, stellte man keine Unregelmässigkeiten fest.

Mit dem Tod von Koala Mikey reduzierte sich der Bestand von vier auf drei Tiere. Konkrete Pläne, um das Männchen zu ersetzen, gäbe es noch keine, so Zingg. «Wir möchten zuerst wissen, was die genaue Todesursache war.»

Wenn diese bekannt ist, werde man sich mit den australischen Kollegen absprechen. Mit ihnen werde dann gemeinsam entschieden, ob ein Nachfolger in die Schweiz geholt werde. Denn die Zürcher Koalas sind ein Teil einer Kolonie, welche im Australian Reptile Park nahe Sidney Zuhause sind.

Ob die anderen Koalas ihren langjährigen Freund nicht vermissen werden? Eher nicht, meint Zingg, denn Koalas seien in freier Natur Einzelgänger. «Daher beschäftigt es die anderen Tiere momentan wahrscheinlich eher weniger, das einer gestorben ist. Er könnte ja beispielsweise einfach ausgewandert sein.»