Stadt Basel

Zeitgenössische Fresken bei den Alten Meistern im Kunstmuseum Basel

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Basel,

Anri Salas zeitgenössische Werke erstrahlen zwischen Altmeistern im Kunstmuseum Basel.

Kunstmuseum Basel
Im Kunstmuseum Basel wird eine Ausstellung zu Medardo Rosso und seinem Einfluss auf die Moderne präsentiert. (Archivbild) - keystone

Das Kunstmuseum Basel hat inmitten seiner Altmeister-Galerie zeitgenössische Werke des albanischen Künstlers Anri Sala platziert. Die mit blassen Farben gemalten Fresken treffen auf die betonte Farbigkeit der Gemälde aus der Spätgotik und der Frührenaissance.

Bei den sechs Werken, die in einem Raum zwischen Altmeistern wie Konrad Witz oder Hans Holbein d. Ä. platziert sind, hat sich der in Berlin lebende Künstler einer historischen Handwerkstechnik bedient, die einst Raffael, Michelangelo oder Piero della Francesca Unsterblichkeit verliehen: der Freskomalerei.

Dabei handelt es sich um eine Technik, bei der die Farben auf den noch feuchten Putz von Wänden oder Decken aufgetragen werden, was den Malereien eine grosse Beständigkeit verleiht.

Fresko trifft Moderne

Bei zwei Werken bezieht sich Sala ganz direkt auf ein Vorbild aus der Frührenaissance, namentlich auf Piero della Francesca und dessen berühmten Freskenzyklus «Die Legende des heiligen Kreuzes» in der Basilika San Francesco in Arezzo (I).

Er hat dabei zwei Details aus einer der Darstellungen herausgepickt: zwei Frauenköpfe und zwei Hände. Sie wirken wie spontane Vergrösserungen, die mit zwei Fingern auf einem Touchscreen herausfokussiert wurden. Die Farben sind wie bei einem Farbfoto-Negativ verfremdet.

Zudem hat Sala grobe Marmorelemente in die Werke integriert, die aus den rechteckigen Umrissen der Bilder hinausreichen. Mit diesen simulierte der Künstler abgeblätterte Stellen, wie sie als Zeichen der Zeit oftmals in historischen Wandbildern zu sehen sind.

Wolkenbilder und Marmor

In einer zweiten Serie hat Sala Wolkenbilder gemalt, die er ursprünglich aus Flugzeugen heraus fotografisch festgehalten hatte. Auch bei ihnen hat er Elemente aus Marmor integriert. Die sechs Werke mit dem Entstehungsjahr 2023 gehören zur Sammlung der Emanuel Hoffmann-Stiftung.

Das Kunstmuseum Basel hat das Recht, sich für Ausstellungen frei mit Werken aus der umfangreichen Sammlung zu bedienen, was es in diesem Fall auch getan hat. Die kleine Werkschau mit dem programmatischen Titel «Anri Sala – inmitten Alter Meister» ist noch bis am 15. September zu sehen.

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